Gefahren der Marknagelung im Schock

Gefahren der Marknagelung im Schock

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Die Diskussion urn die Marknagelung ist seit ihrer Einftihrung durch Gerhard Ktint scher nicht erloschen und wird nach wie vor aktuell und kontrovers geftihrt. Die seit den Anfiingen gestellten Fragen urn die Biologie und Biomechanik wer den mit verfeinerten Vntersuchungsmethoden immer relevanter beantwortet. Wir wissen, 1. daB durch die Aufbohrung tiber den Weg der Drucksteigerung im Markraum eine Intravasation seines Inhaltes im systemischen Kreislauf herbeigeftihrt wird; 2. daB das Markfett und auch Markpartikel in der Lungenstrombahn abgefangen werden, die zwar den Lungenkreislauf und die Herzleistung vorubergehend be eintrachtigen, aber unter regularen Vmstanden keinen Dauerschaden verursachen; 3. daB die im Schockzustand der Verletzten durchgeftihrte Marknagelung eine le bensbedrohende Gefahrdung des Verletzten darstellt. W ozasek versucht, unter standardisierten Bedingungen im Tierexperiment Antwort auf offene Fragen zu geben, indem er - den Schockzustand imitierend - die Me chanismen der Fetteinschwemmung wahrend der Marknagelung untersucht und die Auswirkung auf die Lungenfunktion zu definieren trachtet. Die methodisch einwandfrei aufgebaute Versuchsanordnung einerseits sowie die vergleichende Berucksichtigung der Ergebnisse anderer Autoren andererseits erlaubt einen bemerkenswerten Einblick in die pathophysiologischen Ablaufe rund urn das Schockgeschehen, die Fettintravasation, das Fettemboliesyndrom und die Mark raumosteosynthese. Wozaseks Arbeit betrachte ich als einen bemerkenswerten Markstein. Sie bringt einiges Licht in das Dunkel, ohne es voll auszuleuchten, bestatigt Vorangegangenes und wirft neue Fragen auf: alles in allem hochst aktuell und von beachtenswerter klinischer Relevanz.

1 Einleitung
1.1 Theoretische und klinische Grundlagen der Marknagelung
1.2 Fraktur, Fettembolie, Gerinnungsveränderung
1.3 Fraktur, Osteosynthese, Lungenfunktionsstörung
1.4 Hypovolämie und Lungenfunktionsstörung
1.5 Lungenfunktionsstörung und Endotoxinämie
1.6 Studienziel
2 Fragestellung
3 Material und Methode
3.1 Tiermodell Schaf
3.2 Instrumentation
3.3 Anästhesie
3.4 Intramedulläre Druckmessung
3.5 Marknagelung
3.6 Nachweis der Fetteinschwemmung
3.7 Versuchsablauf
3.8 Histologische Untersuchung der Lunge
3.9 Statistik
4 Ergebnisse
4.1 Intramedulläre Druckmessung
4.2 Gurd-Test
4.3 Gurd-Test unter sonographischer Kontrolle
4.4 Echokardiographie
4.5 Gruppe I
4.6 Bedeutung des Aufbohrens bei der Marknagelung
4.7 Schweregrad des Schocks
4.8 Retransfusion und Marknagelung
4.9 Bedeutung der Hypovolämie und Marknagelung für die postoperative Phase
4.10 Einfluß der Endotoxinämie nach der Marknagelung auf Lungenfrühveränderungen
4.11 Einfluß der Endotoxinämie nach Marknagelung auf die postoperative Phase
5 Diskussion
5.1 Studiendesign
5.2 Knochenmarkmobilisierung als Folge des intramedullären Druckanstieges
5.3 Hämodynamische Reaktion während und nach der Marknagelung
5.4 Stellenwert der ungebohrten Marknagelung
5.5 Einfluß der Hypovolämie auf die Marknagelung
5.6 Bedeutung des Endotoxins auf pulmonale Frühveränderungen nach Marknagelung
5.7 Bedeutung des Endotoxins für die postoperative Lungenfunktion bis zu 72 h nach Marknagelung
5.8 Klinische Relevanz
5.9 Schlußfolgerung
6 Zusammenfassung
Danksagung
Literatur.
ISBN 978-3-540-57512-2
Artikelnummer 9783540575122
Medientyp Buch
Auflage Softcover reprint of the original 1st ed. 1994
Copyrightjahr 1994
Verlag Springer, Berlin
Umfang VIII, 82 Seiten
Abbildungen VIII, 82 S. 19 Abb.
Sprache Deutsch