Alkohol und Schuldfähigkeit

Entscheidungshilfen für Ärzte und Juristen

Alkohol und Schuldfähigkeit

Entscheidungshilfen für Ärzte und Juristen

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Wußten Sie, dass ein Drittel aller Tötungsdelikte alkoholisiert begangen werden? Von der Wirtshausprügelei bis zum bewaffneten Raubüberfall mt Geiselnahme - das Spektrum der Straftaten unter Alkoholeinfluß ist weit gespannt. Dies stellt sowohl Psychiater als auch Juristen vor eine große Herausforderung, schließlich entscheidet ihr Wissen und ihre Urteilsfähigkeit häufig über den Ausgang eines Verfahrens. Dieses Buch gibt einen praxisrelevanten Überblick über die psychiatrisch-psychologischen, juristischen und rechtsmedizinischen Aspekte der Schuldfähigkeit unter Alkoholeinfluß. Von den rechtlichen Voraussetzungen für eine Blutentnahme bis zur Unterbringung in ein psychiatrisches Krankenhaus deckt "Alkohol und Schuldfähigkeit" alle Bereiche ab. Profitieren Sie von der Erfahrung und Kompetenz des Autorenteams, bestehend aus Psychiatern und Juristen, wenn es vor Gericht um die Frage der Schuldfähigkeitsbeurteilung unter Alkoholeinfluß geht.

1 Alkohol und Schuldfähigkeit - ein interdisziplinärer Dialog
2 Grundlagen der Alkoholkrankheit
2.1 Epidemiologie
2.2 Ätiologie
2.2.1 Biologische Faktoren
2.2.2 Psychologische Faktoren
2.3 Psychiatrische Komorbidität
2.4 Intoxikationszustände
2.5 Alkoholtoxische Hirnfunktionsstörungen
2.5.1 Subakute Beeinträchtigungen der Hirnfunktion
2.5.2 Amnestisches Syndrom (Korsakow-Syndrom)
2.5.3 Durch Alkohol bedingte Restzustände
2.6 Verlauf und Prognose
3 Diagnostik und Symptomatik von Alkoholintoxikation, schädlichem Gebrauch und Alkoholabhängigkeit
3.1 Historischer Abriss
3.2 Akute Alkoholisierung (ICD-10: F10.0; DSM-IV: 303.00)
3.2.1 Abnormer Rausch
3.2.2 Pathologischer Rausch
3.2.3 Forensische Bedeutung des Rausches
3.3 Schädlicher Gebrauch und Abhängigkeit
3.3.1 Schädlicher Gebrauch (ICD-10: F10.1; DSM-IV: 305.00)
3.3.2 Alkoholabhängigkeit (ICD-10: F10.2; DSM-IV: 303.90)
3.3.3 Typologien
3.4 Diagnostische Untersuchungsmethoden
3.4.1 Laborparameter
3.4.2 Testpsychologische Untersuchungsinstrumente
3.5 Folgen eines chronischen Alkoholkonsums
3.5.1 Neuropsychologische Defizite als chronische Folgen des Alkoholkonsums
3.5.2 Entzugssyndrom (ICD-10: F10.3, DSM-IV: 291.8)
3.5.3 Entzugsdelir (Delirium tremens, ICD-10: F10.4; DSM-IV: 291.0).
3.5.4 Alkoholhalluzinose oder substanzinduzierte psychotische Störung (ICD-10: F10.5; DSM-IV: 291.3/291.5)
3.5.5 Alkoholdemenz (ICD-10: F10.73; DSM-IV: 291.2)
3.5.6 Amnestisches Syndrom/Persistierende alkoholinduzierte amnestische Störung (ICD-10: 10.6; DSM-IV: 291.1)
3.5.7 Alkoholbedingte Restzustände (ICD-10: F10.7)
3.6 Zusammenfassung
4 Die Beurteilung der Schuldfähigkeit bei akuter Alkoholintoxikation und Alkoholabhängigkeit
4.1 Allgemeine und kriminologische Aspekte
4.2 Einschätzung der Alkoholeffekte
4.3 Bedeutung des Blutalkoholgehaltes
4.4 Alkoholabhängigkeit?
4.5 Terminologische Probleme
4.6 Einschätzung der Täterpersönlichkeit
4.7 Praktisches Vorgehen bei der Schuldfähigkeitsbeurteilung
4.8 Einschätzung einer Erinnerungslücke
4.9 Beurteilung bei Alkoholabhängigkeit
4.10 Beurteilung bei alkoholischen Psychosen
5 Berechnung und Stellenwert der Blutalkoholkonzentration bei der Schuldfähigkeitsbeurteilung
5.1 Berechnung der Tatzeit-BAK
5.1.1 Pharmakokinetische Grundlagen
5.1.2 Berechnung der Tatzeit-BAK aus Angaben zum Trinkverlauf
5.1.3 Berechnung der Tatzeit-BAK aus dem Analysewert einer Blutprobe
5.2 Wertigkeit der BAK für die Schuldfähigkeitsbeurteilung
5.2.1 Der qualitative Aspekt der Diagnose
5.2.2 Der quantitative Aspekt des Beeinträchtigungsgrades
5.2.3 Der indizielle Wert der BAK
6 Gesetzliche Grundlagen der Blutentnahme
6.1 Die Eingriffsermächtigung des 81a StPO
6.1.1 Eingriffsvoraussetzungen des 81a StPO
6.1.2 Adressat und Inhalt der Anordnung nach 81a StPO
6.1.3 Anordnung und Vollstreckung der Blutentnahme
6.2 Pflicht des Arztes zur Blutentnahme?
6.2.1 Pflicht zur Gutachtenerstattung gemäß 75 StPO
6.2.2 Recht zur Gutachtenverweigerung gemäß 76 StPO
6.3 Strafbarkeit des Arztes wegen Strafvereitelung ( 258 StGB) aufgrund der Weigerung einer Blutentnahme
6.3.1 Garantenstellung des Arztes
6.3.2 Versuchte Strafvereitelung
7 Beeinträchtigung der Schuldfähigkeit bei der Begehung von Straftaten und deren strafrechtliche Folgen
7.1 Der Stellenwert der Blutalkoholkonzentration als Beweisanzeichen in der früheren Rechtsprechung
7.1.1 Schematisierung der Schuldfähigkeitsprüfung mit Vorrang des BAK-Wertes
7.1.2 Anerkennung der psychodiagnostischen Kriterien als wesentliche Indizien für die Schuldfähigkeitsprüfung
7.2 Die Bewertung der Blutalkoholkonzentration in der gegenwärtigen Rechtsprechung
7.3 Rechtliche Regeln für die Ermittlung und die Bewertung der Blutalkoholkonzentration im Zusammenhang mit den übrigen eweisanzeichen
7.3.1 Berechnung der Tatzeit-BAK
7.3.2 Psychodiagnostische Kriterien für die Beurteilung der alkoholbedingten Beeinträchtigung der Schuldfähigkeit
7.3.3 Grundsätze zur Frage der erheblich verminderten Schuldfähigkeit infolge alkoholischer Beeinflussung
7.3.4 Schuldunfähigkeit gemäß 20 StGB infolge akuter Alkoholintoxikation
7.4 Rechtsfolgen bei erheblich verminderter Schuldfähigkeit aufgrund alkoholischer Beeinflussung und im Zusammenwirken mit krankhaften Störungen oder schweren anderen seelischen Abartigkeiten im Sinne der 20, 21 StGB
7.4.1 Unterbringung in einer Entziehungsanstalt ( 64 StGB)
7.4.2 Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus ( 63 StGB)
8 Die freie Entscheidung zur Tat: Zur Rechtsfigur der actio libera in causa
8.1 Strafbarkeit trotz alkoholbedingter Schuldunfähigkeit?
8.2 Lösung nach dem Tatbestandsmodell
8.2.1 Fallbeispiele
8.2.2 Sichbetrinken als tatbestandsmäßiges Verhalten
8.2.3 Fahrlässiges Erfolgsbegehungsdelikt
8.2.4 Vorsätzliches Erfolgsbegehungsdelikt
8.2.5 Vorsätzliches unechtes Unterlassensdelikt
8.2.6 Konsequenzen für Rücktritt und verminderte Schuldfähigkeit
8.2.7 Ergebnis
8.3 Das Ausnahmemodell als rechtspolitische Alternative?
9 Im Labyrinth des Vollrauschtatbestands ( 323a StGB)
9.1 Die Funktion des Vollrauschtatbestands
9.2 Das verbotene Verhalten
9.2.1 Die Legitimation eines Berauschungsverbotes
9.2.2 Der Begriff des Rausches
9.3 Die Rauschtat als objektive Bedingung der Strafbarkeit
9.3.1 Anforderungen an die Rauschtat
9.3.2 Der Strafgrund des Vollrausches
9.3.3 Objektive Strafbarkeitsbedingung und Schuldprinzip
9.3.4 Eine schuldkonforme Alternative
9.4 Aktuelle Reformüberlegungen
9.4.1 Der Entwurf des Bundesrats zur Verschärfung des 323a StGB
9.4.2 Der Entwurf eines Rauschtaten-Strafschärfungsgesetzes der CDU/CSU-Fraktion
9.4.3 Der Vorschlag der Kommission zur Reform des strafrechtlichen Sanktionensystems
9.5 Fazit
10 Therapie und Prognose der Alkoholintoxikation und -abhängigkeit
10.1 Alkoholintoxikation
10.1.1 Symptomatik und Verlauf
10.1.2 Therapie der Alkoholintoxikation
10.2 Alkoholentzugssyndrom
10.2.1 Symptomatik, Verlauf und Diagnostik des Alkoholentzugssyndroms
10.2.2 Therapie
10.3 Motivationstherapie
10.3.1 Bedeutung von Änderungsbereitschaft und Therapiemotivation
10.3.2 Stadienmodell der Änderungsbereitschaft
10.3.3 Gezielte Motivationsförderung als therapeutische Aufgabe
10.4 Entwöhnungstherapie
10.4.1 Grundlagen der Entwöhnungstherapie Alkoholabhängiger
10.4.2 Spezifische Interventionsansätze
10.4.3 Psycho- und pharmakotherapeutische ambulante Weiterbehandlung
10.4.4 Empirische Wirksamkeitsnachweise der Entwöhnungstherapie von Alkoholkranken
10.5 Prognose von Therapie- und Trinkverhalten
10.5.1 Hintergrund empirischer Grundlagen zur Prognosefrage
10.5.2 Prognose des Therapieverhaltens
10.5.3 Prognose des Trinkverhaltens
10.5.4 Überlegungen zur (Therapie-)Prognose im juristischen Kontext
11 Unterbringung und Behandlung im Maßregelvollzug gemäß 64 StGB
11.1 Zum Hintergrund der Bestimmung
11.2 Alkohol und Kriminalität
11.3 Voraussetzungen der Anordnung
11.4 Häufigkeit der Anwendung
11.5 Einschätzung der Behandlungsprognose
11.6 Merkmale der Untergebrachten
11.7 Unterbringungsdelikte
11.8 Dauer der Unterbringung
11.9 Reihenfolge von Maßregel und Strafverbüßung
11.10 Behandlungsmotivation und "Therapiefähigkeit"
11.11 Behandlung und Behandlungsklima
11.12 Entlassung und Nachsorge
11.13 Zusammenfassung
203
219.
ISBN 978-3-540-41924-2
Artikelnummer 9783540419242
Medientyp Buch
Copyrightjahr 2002
Verlag Springer, Berlin
Umfang XII, 221 Seiten
Abbildungen XII, 221 S.
Sprache Deutsch