Für wen ist dieses Buch geschrieben?
Logopäden, Sprachtherapeuten, Studierende dieser Fachrichtungen, in der Neurorehabilitation tätige Mediziner und Psychologen, Angehörige und Betroffene
Was möchte das Buch vermitteln?
Für viele Menschen mit Aphasie ist der familiäre Kontext das primäre soziale Umfeld, in dem sie die Auswirkungen der Aphasie erleben und bewältigen müssen. Die interaktiven, psychischen und sozialen Folgen der Aphasie erfordern von allen Beteiligten - d.h. von der ganzen Familie - ein Umdenken und das Erlernen neuer Kommunikationspraktiken, um trotz Aphasie miteinander im Gespräch zu bleiben. Es wird ein Einblick in den familiären Alltag mit Aphasie vermittelt, der es ermöglichen soll, von den Betroffenen zu lernen.
Wie wird dies erreicht?
Die Grundlage dieses Buches bildet eine Studie, an der von Aphasie betroffene Familien teilgenommen haben. Die Gesprächsdaten aus dem familiären Alltag wurden konversationsanalytisch untersucht, um Antworten auf folgende Fragen zu finden:
- Welche Problemlösungsstrategien werden entwickelt?
- Welche sprachlichen und nichtsprachlichen Ressourcen werden genutzt?
- Welche Aufgaben übernehmen die sprachgesunden Partner im Aphasiemanagement, welche die aphasischen Gesprächsteilnehmer?
- Gibt es gute und schlechte Strategien?
- Wovon hängt es ab, wie die Betroffenen das Aphasiemanagement gestalten?
Aus den Ergebnissen lassen sich Rückschlüsse für die Beratung von Betroffenen ableiten und direkt in die Praxis umsetzen.
Aus dem Inhalt
- Grundlegende theoretische und methodische Konzepte
- Aphasische Symptome in informellen Gesprächen: Lexikalisierungsprobleme, Sprachverständigungsprobleme, Gesten als Ersatz für Sprache, syntaktische Probleme
- Kollaboratives Modell der Adaptation an Aphasie: Wie kommunizieren und interagieren Aphasiker und sprachgesunde Partner miteinander
- Fallbeispiel: Verlauf des Adaptationsprozesses in einer Familie in den ersten 18 Monaten nach Beginn der Aphasie

1;Impressum;5 2;Vorwort der Herausgeberinnen;6 3;Vorwort;7 4;Inhalt;10 5;Transkriptionskonventionen;12 6;1 Ein anderer Blick auf Aphasie -sprach- und interaktionstheoretische Grundlagen;14 6.1;Einleitung;14 6.2;Merkmale alltäglicher sprachlicher Kommunikation;16 6.2.1;Kooperativität;16 6.2.2;Multimodalität;19 6.2.3;Kontextuelle Angemessenheit statt schriftsprachlicher Normerfüllung;21 6.2.4;Facework;24 6.3;Methode;28 6.4;Abschließende Bemerkungen;29 7;2 Miteinander im Gespräch bleiben -Grundzüge des Aphasiemanagements infamiliären Alltagsgesprächen;30 7.1;Vorbemerkungen;30 7.2;Praktiken des lokalen Aphasiemanagements;31 7.2.1;Kollaborative Praktiken im Konflikt mit dem Prinzip der Orientierung an der Normalität;33 7.2.2;Facework im lokalen Aphasiemanagement und seine Grenzen;43 7.2.3;Teamtalk und Duettieren;50 7.3;Abschließende Bemerkungen;62 8;3 Gesten statt Worte?;64 8.1;Vorbemerkungen;64 8.2;Die Gesten des Herrn C;67 8.3;Abschließende Bemerkungen;81 9;4 Moderieren: Steuerungsaktivitäten dersprachgesunden Partner;83 9.1;Einleitung;83 9.2;Formen und Funktionen der Moderation;84 9.2.1;Moderation in der Interaktion mit Gästen;84 9.2.2;Didaktische Moderation;91 9.3;Abschließende Bemerkungen;97 10;5 Korrigieren und Üben;99 10.1;Einleitung;99 10.2;Korrekturen;101 10.3;Übungen;106 10.4;Abschließende Bemerkungen;117 11;6 Familiäre Adaptationsprozesse im Laufe der Zeit;118 11.1;Einleitung;118 11.2;Das Ehepaar A im Gespräch: Adaptation alsWeg zur Unauffälligkeit;121 11.3;Familie C im Tischgespräch: Aphasiemanagement im Team;129 11.4;Adaptation im Laufe der Zeit: Ein Resümee;141 12;7 Partnerschaftliches Coping: Die Bewältigung derAphasie als gemeinsame Aufgabe;145 12.1;Vorbemerkung;145 12.2;Aphasie als Belastung der Partnerschaft;145 12.3;Partnerschaft und Bewältigung;146 12.4;Das Interview als Modell einer partnerschaftlichen Bewältigungsaufgabe;148 12.5;Drei Beispiele im Vergleich: partnerschaftliche Bedürfnisse und Strategien;151 13;8 Konsequenzen für eine am Alltag orientierteAphasietherapie;164 13.1;Kooperativität;164 13.2;Aphasie als Kommunikationshindernis und als Stigma;165 13.3;Multimodalität;166 13.4;Situiertheit;167 13.5;Praktiken des Aphasiemanagements sind Bewältigungsstrategien;167 13.6;Lernen "on the job";168 14;Literatur;169 15;Sachverzeichnis;175