Assistierter Suizid für psychisch Erkrankte
Herausforderung für die Psychiatrie und Psychotherapie
Assistierter Suizid für psychisch Erkrankte
Herausforderung für die Psychiatrie und Psychotherapie
Selbsttötungsgedanken sind häufige Begleitphänomene schwerer, unheilbarer körperlicher und psychischer Erkrankungen. Die Mehrheit der Suizide wird von Menschen mit psychischen Erkrankungen vollzogen. Während es bei unheilbaren körperlichen Erkrankungen heute einen breiten Zuspruch gibt, wenn das Prinzip 'Leidverminderung durch Lebensverkürzung' in Form des künstlich herbeigeführten Todes zur Anwendung kommt, ist dies bei psychischen Erkrankungen umstritten. Der Wunsch nach assisitertem Suizid von psychisch Erkrankten scheint schwerer greifbar. Er kann Ausdruck einer akuten psychischen Leidensphase sein, die jedoch medikamentös überwindbar ist. Er kann aber auch Ausdruck eines Wunsches sein, der auf Erfahrung durch wiederkehrende psychische Belastungsphasen beruht. Aber ist es nicht diskriminierend, wenn man den einen dies ermöglicht, den anderen nicht? Dieses Fachbuch greift dazu die Herausforderungen und Kontroversen der Debatte auf. Dazu werden in diesem Band die interdisziplinären relevanten Fragestellungen aus Medizin inklusive der Palliativmedizin, Psychologie, Ethik, Theologie sowie die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen für Deutschland und die Schweiz beschrieben und diskutiert. Aus jedem Fachgebiet werden mit anschaulichen Beispielen aus der Praxis hinreichend Qualitätsmerkmale für den Umgang mit dem Wunsch nach dem assistierten Suizid von psychisch Kranken benannt, damit letztlich der Leser seine eigene Haltung dazu reflektieren und entwickeln kann.
1;Inhaltsverzeichnis, Geleitwort, Ein nicht klassisches Vorwort;7 2;1 Der Wunsch nach assistiertem Suizid. Ethische Herausforderungen eines polarisierenden Themas;23 2.1;1.1 Entwicklung der ärztlichen Suizidhilfe in der Schweiz;24 2.2;1.2 Die Haltung der Schweizer Ärzteschaft;26 2.3;1.3 Ethische Erwägungen;28 2.4;1.4 Verhältnis von Patientenwohl und selbstbestimmtem Willen;29 2.5;1.5 Kann Suizidhilfe dem Wohl des Patienten dienen?;30 2.6;1.6 Lässt sich Suizidhilfe mit den Zielen der Medizin vereinbaren?;31 2.7;1.7 Gesellschaftliche Konsequenzen des Angebots ärztlicher Suizidhilfe;32 2.8;1.8 Wann ist der Patientenwille selbstbestimmt?;34 2.9;1.9 Regelung durch die neuen Richtlinien der SAMW;35 3;2 Unerträgliches Leiden und autonome Entscheidung. Warum Menschen mit psychischen Erkrankungen das Recht auf Sterbehilfe nicht verwehrt werden darf;39 3.1;2.1 Einleitung;40 3.2;2.2 Sozialer Wandel und die Veränderung des Leidens in der Gesellschaft;44 3.3;2.3 Sterbehilfe in der individualisierten Gesellschaft;46 3.4;2.4 Die Frage der Rationalität des Sterbewunsches;48 3.5;2.5 Sterbehilfe fu?r Menschen mit psychischen Erkrankungen aus sozialpsychiatrischer Perspektive;52 3.6;2.6 Die Rolle von Fachpersonen bei der Sterbehilfe fu?r Menschen mit psychischen Erkrankungen;55 3.7;2.7 Schlussfolgerungen und weitere Herausforderungen;57 4;3 Der Wunsch nach einem beschleunigten Ende. Umgang mit dem Sterbewunsch in der Palliative Care;65 4.1;3.1 Einleitung;66 4.2;3.2 Normalisierung des Sterbewunsches;66 4.2.1;3.2.1 Auseinandersetzung mit dem Tod;66 4.2.2;3.2.2 Angst, Tod und Sterben;67 4.2.3;3.2.3 Suizidgedanken, Suizidwu?nsche, Suizid;68 4.3;3.3 Differenzierung des Sterbewunsches - der Wunsch nach einem beschleunigten Ende;72 4.4;3.4 Ansprechen von Suizidgedanken bei schwerer Erkrankung und im Sterben;76 4.5;3.5 Veränderbare Ursachen;79 4.5.1;3.5.1 Körperliche, psychische, soziale und spirituelle Symptome;79 4.5.2;3.5.2 Sich als Last fu?hlen;80 4.6;3.6 Respekt vor dem Patienten und seinen Entscheidungen;81 4.7;3.7 Beziehung halten;83 4.8;3.8 Der Wandelbarkeit des Sterbewunsches eine Chance geben;84 4.9;3.9 Verhindern von Not - Entscheidungen am Lebensende;85 4.10;3.10 Zusammenfassung;86 5;4 Die juristischen und politischen Rahmenbedingungen des assistierten Suizids;91 5.1;4.1 Einleitung;92 5.2;4.2 Begrifflichkeiten;93 5.3;4.3 Vorgaben in der Europäischen Menschenrechtskonvention;95 5.4;4.4 Die Rechtslage in der Schweiz;97 5.4.1;4.4.1 Verfassungsrecht;97 5.4.2;4.4.2 Gesetzesrecht: Strafrechtliche und gesundheitsrechtliche Normen;98 5.4.3;4.4.3 Strafrecht;99 5.4.4;4.4.4 Gesundheitsrecht;105 5.4.5;4.4.5 Assistierter Suizid bei psychischen Erkrankungen durch Ärztinnen und Ärzte;108 5.5;4.5 Ein Blick u?ber die Grenze;112 5.5.1;4.5.1 Deutschland;112 5.5.2;4.5.2 Österreich;113 5.5.3;4.5.3 Niederlande;114 5.5.4;4.5.4 Belgien;114 5.6;4.6 Zusammenfassung und Bewertung;114 6;5 Alt und lebensmu?de? Suizidalität im Alter;119 6.1;5.1 Statistischer Überblick zur Situation bei älteren Menschen;120 6.2;5.2 Die juristische Seite;122 6.3;5.3 Fragen zum assistierten Suizid fu?r ältere Menschen;123 6.3.1;5.3.1 Depressionen im Alter;124 6.3.2;5.3.2 Der Sterbewunsch älterer Menschen;126 6.4;5.4 Das Sterben ändert sich;128 6.4.1;5.4.1 Die Begleitung von älteren Menschen mit psychischen Erkrankungen und dem Wunsch nach assistiertem Suizid;128 6.4.2;5.4.2 Prägung durch negative Altersbilder;130 6.4.3;5.4.3 Das Leben abrunden;131 6.4.4;5.4.4 Wird das Leben bis zum normalen Sterben zur Ausnahme?;132 6.5;5.5 Über den Tod und das Sterben sprechen;133 6.6;5.6 Vergessen wir die Angehörigen nicht;135 7;6 Ambivalenzen beim Wunsch nach assistiertem Suizid. Kritische Anmerkungen zur ethisch-religiösen Argumentation in einer kontroversen Debatte;141 7.1;6.1 Die konkrete Frage nach der Wu?rde;144 7.1.1;6.1.1 Die Normativität und Intention von Wu?rde;144 7.1.2;6.1.2 Geschichte und Bedeutung eines normativen Verständnisses von Wu?rde;146 7.1.3;6.1.3 Inhärente Wu?rde theologisch begru?n
Böhning, André
ISBN | 9783456960029 |
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Artikelnummer | 9783456960029 |
Medientyp | E-Book - PDF |
Copyrightjahr | 2021 |
Verlag | Hogrefe AG |
Umfang | 232 Seiten |
Sprache | Deutsch |
Kopierschutz | Digitales Wasserzeichen |