Das Verhältnis von Strafnormen und Bezugsnormen aus anderen Rechtsgebieten.
Eine Untersuchung zum Allgemeinen Teil im Wirtschafts- und Steuerstrafrecht.
Die Strafbarkeit bestimmter Verhaltensweisen hängt vielfach nicht nur von den einschlägigen Strafvorschriften, sondern auch von zivil-, öffentlich- und europarechtlichen Regelungen ab, die in unterschiedlicher Form an der Konstituierung von Strafbarkeiten beteiligt sein können. Dieses Phänomen tritt vor allem im Wirtschafts- und Steuerstrafrecht, aber auch im allgemeinen Strafrecht auf. Die Mainzer Habilitationsschrift widmet sich verschiedenen Aspekten des Zusammenspiels von strafrechtlichen und außerstrafrechtlichen Normen. Dazu gehört die Abgrenzung des Tatbestands- vom Verbotsirrtum und des untauglichen Versuchs vom Wahndelikt. Selbst die Rechtsprechung ist insofern etwa bei der Untreue, der Steuerhinterziehung oder verschiedensten Tatbeständen des Nebenstrafrechts immer noch dem Vorwurf der Uneinheitlichkeit und Unberechenbarkeit ausgesetzt. Ein weiterer Problemkreis betrifft Fragen des intertemporalen Strafrechts, insbesondere der Rückwirkung bei nachträglicher Änderung außerstrafrechtlicher Normen. Ausgiebig behandelt wird auch der strafrechtliche Bestimmtheitsgrundsatz, dessen strikte Geltung u.U. unterlaufen zu werden droht, wenn Strafbarkeiten durch Bezugsnormen aus anderen Rechtsgebieten faktisch mitbegründet werden. Um weitere Facetten angereichert wird die Thematik durch die zunehmende Europäisierung und Internationalisierung unserer Rechtsordnung. Insofern entstehen neue Probleme z.B. bei der Ausfüllung deutscher Strafblankette durch EU-Verordnungen oder der Bezugnahme auf ausländisches Recht. Die Untersuchung stellt die genannten Fragestellungen in einen Gesamtzusammenhang. Dadurch entsteht ein umfassender und übergreifender Lösungsansatz für alle Problemlagen, denen eine wie auch immer geartete Bezugnahme von Strafvorschriften auf außerstrafrechtliche Regelungen zugrunde liegt.
Einleitung
Einleitung
1. Teil: Bezugsnormen aus anderen Rechtsgebieten in der Irrtumslehre
Praktische Bedeutung. Forensischer und kriminologischer Hintergrund Historische Ansätze Moderne Ansätze Entwicklung des eigenen Standpunkts
2. Teil: Bezugsnormen aus anderen Rechtsgebieten und Gebot des positivierten Strafgesetzes
Rückwirkungsverbot und Rückwirkungsgebot. Fragen des intertemporalen Strafanwendungsrechts Bestimmtheitsgebot, Analogieverbot und sonstige verfassungsrechtliche Grenzen der Bezugnahme auf andere Rechtsgebiete
3. Teil: Bezugsnormen aus dem europäischen und ausländischen Recht
Besonderheiten der Anknüpfung an und der Ausfüllung durch Europarecht Ausfüllung durch oder Anknüpfung an ausländisches Recht
Schlussbetrachtung
Literaturverzeichnis
Sachverzeichnis
Schuster, Frank Peter
ISBN | 9783428537358 |
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Artikelnummer | 9783428537358 |
Medientyp | E-Book - PDF |
Copyrightjahr | 2012 |
Verlag | Duncker & Humblot GmbH |
Umfang | 439 Seiten |
Abbildungen | 439 S. |
Sprache | Deutsch |
Kopierschutz | Digitales Wasserzeichen |