Demenz im Film
Seit der Jahrtausendwende wagen Filmemacher immer häufiger, das gesellschaftlich drängende Thema Demenz in Großproduktionen aufzugreifen - für die große Leinwand mit ihren hochbudgetierten Produktionen war das bis dahin zu brenzlig, kontrovers und für Kassenschlager schlicht ungeeignet. Der Trend setzt sich bis heute fort: Allein 2020 schafften es sechs Großproduktionen um das Thema Demenz, teils mit Hollywoodstars besetzt, in die großen Kinosäle. Das Kino lernt also Vergessen!
Die Autoren begeben sich in diesem Buch auf die Spuren dieser Entwicklung und heben gesellschaftlich und künstlerisch bemerkenswerte Aspekte hervor: Sie skizzieren die Perspektive der Erkrankten, der Angehörigen und die filmische Darstellung von Pflegeeinrichtungen. Filme weiblicher Regisseure und Werke aus anderen Kulturen fügen eine antipatriarchische und internationale Sichtweise auf die Erkrankung hinzu und zeigen Standpunkte jenseits stereotyper Vorstellungen auf. Darüber hinaus stellen die Autoren Filme vor, die das Thema 'Demenz' mit weiteren umstrittenen Themen verbinden, wie z. B. der Homosexualität. Diese nutzen die Kraft der Fiktion, um uns zukünftige Weltentwürfe zu zeigen, in denen z. B. künstliche Intelligenz und futuristische Techniken Dementen das Leben erleichtern.
Das Buch möchte so auf unterhaltsame Weise einen Beitrag zur Aufklärung über Demenz leisten und auch sensibilisieren für die künstlerisch-filmische Aufbereitung einerseits und medizinische Realität andererseits. Es richtet sich an alle kinobegeisterten Leser, ob mit oder ohne medizinisch-fachliche Vorkenntnisse - für unvergessliche Einblicke in das Thema 'Demenz im Film'!
Dennis Henkel, Dr. med., Arzt, Studium der Philosophie, Theater-Film-Fernsehwissenschaften und Kunstgeschichte, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität zu Köln am Institut für Geschichte und Ethik in der Medizin. Buchautor, Herausgeber von Sammelbänden und Verfasser zahlreicher Veröffentlichungen in internationalen medizinischen Fachjournalen zum Thema Darstellung der Medizin im Film. Email: henkel.dennis@outlook.com
1;Vorwort;52;Inhaltsverzeichnis;83;Herausgeber- und Autorenverzeichnis;104;Über die Autoren;105;Autorenverzeichnis;156;1: Einleitung: Anfänge der Demenzdarstellung im Kino - Filme vor dem Jahr 2000;166.1;Vorspann - Das Jahr 1970;176.1.1;Stilistik und Merkmale;186.1.2;Darstellung der Symptomatik und der Medizinwelt;196.1.3;Chronologie;206.2;Die 1980er;206.3;Die 1990er;216.4;Abspann, oder: Was man nicht vergessen sollte;236.5;Literatur;257;Teil I: Vom familiären Drama, der häuslich-familiären Pflege und der Endstation Pflegeheim;267.1;2: Vom familiären Drama in Iris;277.1.1;Vorspann;287.1.2;Film ab!;297.1.2.1;Ein Lebensbund in den Zeiten von Alzheimer ...;297.1.2.2;... und die Vorgeschichte;307.1.3;Dramaturgische Facetten;327.1.3.1;Die Protagonisten: Kontraste und Komplementaritäten;327.1.3.2;Die Tragödie des Partners;337.1.4;Reality Check - Von der Leinwand in die Praxis;347.1.4.1;Der Beginn der Symptome;347.1.4.2;Mittleres und fortgeschrittenes Stadium;357.1.5;Abspann, oder: Was nicht vergessen werden sollte;377.1.6;Literatur;387.2;3: Mein Vater - Ein Ich löst sich auf;397.2.1;Vorspann;407.2.1.1;Alzheimer-Demenz - Die erschütternde Diagnose;407.2.2;Film ab!;417.2.2.1;Der unaufhaltsame Beginn;427.2.2.2;Vom Unfall zur Diagnose;427.2.2.3;Der geklaute Bus;437.2.2.4;Nachlassende Sozialkompetenz;447.2.2.5;Paranoia und das "Ding im Kopf";457.2.2.6;Ein zweiter, letzter Versuch;457.2.3;Die Figuren im Zentrum der Tragik;467.2.3.1;Der Erkrankte;467.2.3.2;Die Angehörigen;477.2.4;Reality Check - Von der Leinwand in die Praxis;487.2.5;Abspann, oder: Was man nicht vergessen sollte;497.2.5.1;Die Wirkung auf den Zuschauer;497.2.5.2;Die Unmöglichkeit der häuslichen Pflege?;497.2.5.3;Zwischen Autonomie und Entmündigung;507.2.5.4;Autonomie bei Demenz? - Ein ethisches Problemthema;507.2.6;Literatur;517.3;4: Wie fühlt es sich wohl an, dement zu werden? Der untypische Genre-Klassiker Still Alice;527.3.1;Vorspann;537.3.2;Film ab!;547.3.2.1;Plötzliche Desorientierung und die erschütternde Diagnose;557.3.2.2;Rapider Regress;567.3.3;Ein in vieler Hinsicht ungewöhnlicher Demenzfilm;567.3.3.1;Verzicht auf biografische Rückschau;587.3.3.2;Fallhöhe statt Symbolik;587.3.3.3;Demenz als Anstoß zu familiärer Annäherung?;587.3.3.4;Die verlorene Tochter;597.3.3.5;Eine bedenkenswerte Rede;597.3.4;Reality Check - Von der Leinwand in die Praxis;607.3.4.1;Eindrucksvoll einfühlsam;607.3.4.2;Tabuthema Spätstadium der Demenz;627.3.4.3;Tabuthema Suizid bei Demenz;627.3.5;Abspann, oder: Was man nicht vergessen sollte;637.3.6;Literatur;647.4;5: Das Mädchen mit dem Opa, der Honig im Kopf hat;657.4.1;Vorspann;667.4.2;Film ab!;677.4.2.1;Die Rosenbachs;677.4.2.2;Amandus' neues Domizil;687.4.2.3;Der Versuch, Amandus ins Familienleben zu integrieren;687.4.2.4;Tilda nimmt die Sache in die Hand;697.4.2.5;Das unvermeidbare Schicksal;707.4.3;Demenz in der Praxis versus Demenz im Film;707.4.3.1;Kinematografische Ferndiagnose?;717.4.3.2;Demenz in der ICD 10;717.4.3.3;"Alles verklebt, als hätte man Honig im Kopf";717.4.3.4;Tragik und Humor: Kann das gut gehen?;727.4.4;Reality Check - Von der Leinwand in die Praxis;737.4.4.1;Tabuthema Sexualität im Alter;737.4.4.2;Sinnfrage im Angesicht der eigenen Vergänglichkeit;737.4.4.3;Religion als Ressource;747.4.4.4;Resonanz, Rezeption und die ambivalente Natur der Komik;747.4.4.5;Doch nicht nur Verharmlosung und Schönmalerei?;757.4.4.6;Genderaspekte, oder: Ist Pflege Frauensache?;767.4.5;Abspann, oder: Was man nicht vergessen sollte;767.4.6;Literatur;777.5;6: "Ich verliere meine Blätter" - Vulnerabilität als Selbsterfahrung des Zuschauers in The Father;787.5.1;Vorspann;797.5.2;Film ab!;807.5.2.1;Der fremde Mann, die fremde Frau;817.5.2.2;Die neue Betreuerin;827.5.2.3;Annes neuer (wahrer?) Partner;837.5.2.4;Tragisches Finale;837.5.3;Verloren in Raum und Zeit: Die Vulnerabilität des Menschen;847.5.3.1;Die Musik;857.5.3.2;Die Räume;867.5.3.3;Die Uhr;86
Henkel, Dennis
ISBN | 9783662663899 |
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Artikelnummer | 9783662663899 |
Medientyp | E-Book - PDF |
Copyrightjahr | 2023 |
Verlag | Springer-Verlag |
Umfang | 278 Seiten |
Sprache | Deutsch |
Kopierschutz | Digitales Wasserzeichen |