Der psychische Befund

Methodische Anleitung zur Erfassung psychopathologischer Erscheinungsbilder

Der psychische Befund

Methodische Anleitung zur Erfassung psychopathologischer Erscheinungsbilder

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Der psychische Befund ist Bestandteil jeder psychiatrischen Krankengeschichte und jedes Gutachtens. Während für Ärzte/Gutachter die Frage, wie ein solcher Befund zu erstellen bzw. darzustellen ist, von vorrangigem Interesse sein dürfte, geht es für Patienten wie für jeden, der beruflich oder privat etwas damit zu tun hat, um das Verständnis und um eine angemessene Einschätzung desselben. In diesem Buch werden zunächst die Grundlagen diskutiert, dann die 4 Dimensionen des psychischen Befundes systematisch erörtert: a) Wahn und Halluzination (Verrücktheit); b) Gedächtnisstörung, Ratlosigkeit, Demenz (Verworrenheit); c) Schwachsinn und Psychopathie; d) Normalität. Es liegt damit eine in sich abgeschlossene Darstellung der Psychopathologie vor.

1. Von der einfach deskriptiven zur phänomenologisch-deskriptiven - analytischen - Psychopathologie
Erste Fragebogenerfahrungen, allgemeine Definition, Problemgeschichte: Psychophysische Reihen bei Griesinger, Kraeplin und Freud
Phänomenologische Versuche zur Überbrückung eines "Abgrunds inmitten der Psychiatrie": Psychiatrie und Philosophie (Brentano/Husserl), Jaspers und Schneider
Kritik des "empirischen Dualismus"
2. Von der phänomenologisch-deskriptiven zur phänomenologischen - synthetischen - Psychopathologie
Intentionalität und aktives Subjekt
Die Rolle des "Antriebs" in der Psychiatrie (Klages) und seine "konative" Auslegung: die Möglichkeit der Synthese (McDougall)
Situation als integrative "Ganzheit" (Janet) und das Subjekt im Konstruktivismus: Entwicklung durch Homöostase (Piaget)
Organisation und Desorganisation von Leib und Seele: Psychiatrie als Pathologie der Freiheit (Ey)
Die Philosophie der symbolischen Formen (Cassirer), Schema und Bild bei Kant
Objektiver Geist und Sprache
Die Herstellung von Bedeutungszusammenhängen
3. Das System logischer Organisationsformen und seine Deformation
a) Elementarfunktionen (Denken, Fühlen, Wahrnehmen u. a.) in der Psychiatrie
b) Die Antinomie des Gestaltkreises: Trennen und Zusammenfügen
c) Die organodynamische Theorie von Ey, positiver und negativer Aspekt des Erscheinungsbildes
4. Der psychische Befund beim Verrückten: Wahn und Halluzination
Wahnhafter Prozeß oder Entwicklung
Qualitäts- und Dinghalluzination
Paranoider Abbau: Dermatozoenwahn
Paranoider Zerfall: "folie à deux"
Psychogenes Stimmenhören: Pseudohalluzinationen
Alkoholhalluzinose
5. Der psychische Befund des Verworrenen: Gedächtnisstörung, Ratlosigkeit, Demenz.-Gedächtnis und Zeitbegriff, Zeitanschauung
Minutengedächtnis (Conrad)
Korsakow-Syndrom (Burchard)
Konfabulation, Verkennen des Spiegelbildes, Desorientierung
Schematismus der Erinnerung und Persönlichkeit
6. Der psychische Befund bei Schwachsinn und Psychopathie
Epigenese und Phänokopie (Piaget)
"Instinkt", Intelligenz und Lernen
Kindliche Egozentrizität und "moral insanity", Zusammenhang von Emotion und Kognition
Die qualitative Einteilung in charakterliche Abartigkeiten und das Erheblichkeitsproblem
Körperbautypen und Charakter (Kloos)
Autismus und "Asozialität"
7. Der psychische Befund beim Normalen
Alternative: "krank - gesund" oder Übergang
Das Problem der statistischen Erfassung ganzheitlicher Gegebenheiten (Schmitt), Kritik der "Symptomkatalogisierung"
Der Situationsbegriff und die synthetische Erfassung des psychischen Befundes
Ein Normalbefund
Der Unterschied zwischen "Fähigkeit" und ihrem (freien) Gebrauch
Anmerkungen und Literatur
Namenverzeichnis.
ISBN 978-3-540-51407-7
Artikelnummer 9783540514077
Medientyp Buch
Copyrightjahr 1989
Verlag Springer, Berlin
Umfang XI, 183 Seiten
Abbildungen XI, 183 S.
Sprache Deutsch