Die Chemie der trocknenden Öle

Die Chemie der trocknenden Öle

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in Vorbereitung

nischer Hinsicht seit Mulders Zeiten groBe Umwalzungen voll zogen. Wahrend damals j eder Maler sich seinen Bedarf an FirniB seIber herstellte, werden heute sowohl die Firnisse als die Sikkative im GroBen fabrikmaBig erzeugt. Angesichts dieser veranderten Sachlage muBte ein Buch, ahnlich dem Mulderschen, aber auf modernenGrundlagen beruhend, als eineNotwendigkeit erscheinen, und in der Tat schrieb M. Weger, der sich nach Mulder die groBten Verdienste um die Firnischemie erworben hat, schon im Jahr 1898: "Es ist zu bedauern, daB sich kein zweiter Mulder findet, der mit gleichem Verstandnis ffir Theorie und Praxis das Gebiet der Firnisse und Lacke der neueren Zeit entsprechend bearbeitet. Eine gesunde wissenschaftliche Grundlage wiirde sicher den hier beteiligten Industrien zu groBem Vorteil ge reichen. " Nun bilde ich mir nicht ein, dieser zweite Mulder zu sein, nachdem aber seit 1898 nichts geschehen ist - kein einziges der seither erschienenen Werke bringt eine systematische Durcharbeitung der vorliegenden Materie -, habe ich mich zu dem Versuche, die Aufgabe im Sinne Wegers zu losen, entschlossen. Seit vielen Jahren zwar nicht in der Firnisindustrie selbst, aber in einem verwandten Zweige der Fettindustrie praktisch tatig, . habe ich mich auch theoretisch an den Arbeiten zur Aufklarung der Zusammensetzung des Leinols und der chemischen Vorgange beirn TrockenprozeB beteiligt und mir dadurch eine ziemliche Kenntnis des Gegenstandes erworben. Aber Irrtiimer sind auf einem derartigen Gebiete nie ganz zu vermeiden und vor allen Dingen mag bei dem weithin zerstreuten Material eine oder die andere wertvolle Angabe iibersehen worden sein.

Erster Teil. Das Leinöl
Herkunft, Gewinnung, Produktionsverhältnisse
Erstes Kapitel. Allgemeine und physikalische Eigenschaften des Leinöls
Dichte. Zähigkeit. Verhalten beim Abkühlen. Lichtbrechung. Optisches Drehungsvermögen. Spektroskopisches Verhalten. Elektrische Leitfähigkeit. Flammpunkt. Verbrennungswärme. Löslichkeit
Zweites Kapitel. Verhalten des Leinöls gegen chemische Agenzien
Schweflige Säure. Schwefelsäure. Salpetrige Säure. Salpetersäure. Schwefel und Chlorschwefel. Wasserstoff. Magnesium. Halogene. Ammoniak. Spaltung des Leinöls
Drittes Kapitel. Die chemischen Bestandteile des Leinöls.
Gesamtfettsäuren, Methode von Varrentrapp. Feste Fettsäuren. Flüssige Fettsäuren, Oxydationsmethode von Hazura. Glyzeride. Lezithin. Phytosterin. Schleim. Farbstoffe. Wasser. Asche
Viertes Kapitel. Die chemische Analyse des Leinöls
Allgemeines. Bestimmung der freien Fettsäuren: Säurezahl
Bestimmung der Gesamtfettsäuren: Hehnerzahl
Mittleres Molekulargewicht der Fettsäuren: Verseifungszahl
Physikalische Kennzahlen der Leinölfettsäuren
Die Jodzahl
Innere Jodzahl
Bromzahl
Hexabromidzahl
Bestimmung der Oxysäuren
des Unverseifbaren
Nachweis von Verunreinigungen und Verfälschungen: Fremdsamen, Rüböl, Baumwollsamenol, Sojabohnenöl, Trane, Mineralöl, Harzöl, Harz
Fünftes Kapitel. Die quantitative Zusammensetzung des Leinöls
Gehalt an festen Fettsäuren, an Ölsäure, Linolsäure und Linolensäure
Sechstes Kapitel. Das Verhalten des Leinöls beim Lagern und beim Erhitzen ohne Luftzutritt
Ranzigkeitsprozeß. Leinölsatz. Änderung der Kennzahlen beim Lagern. Trockene Destillation: Leinölsäureanhydrid. Dickkochen des Leinöls: Standöl, Dicköl, Buchdruckfirnis, Lithographenfirnis. Polymerisations-Hypothese. Analysen polymerisierter Leinöle
Siebentes Kapitel. Das Verhalten des Leinöls beim Lagern und Erhitzen unter Luftzutritt
Autoxydation des Leinöls, Bildung von Oxysäuren. Acrolein. Oxydation in dicker und dünner Schicht. Analysen oxydierter Leinöle. Oxydation durch Verteilungsmitte], Selbstentzündung. Blasen des Leinöls. Festes Leinöl. Linoleum. Analysen geblasener Leinöle
Achtes Kapitel. Gewichtsveränderungen beim Trockenprozeß
Versuche von Cloez. Natur und Menge der flüchtigen Oxydationsprodukte. Scheinbare und wahre Sauerstoffzahl. Mulders Tafelverfahren. Methode von Livache. Oxydation durch Verteilungsmittel. Glastafelverfahren von Weger und Lippert. Wahre Sauerstoffzahl: Versuche von Borries. Methode von Genthe. Wirkung des Uviollichts. Ozonzahl
Neuntes Kapitel. Chemismus des Trockenprozesses
Linoxyn. Linoxysäuren. Mulders Anschauungen über den Trockenprozeß. Revision derselben durch Bauer und Hazura. Fahrions Untersuchungen über Oxylinolen- und Oxylinolsäuren. Wegers Rechnung. Henriques' Laktonsäuren. Englers Autoxydationstheorie. Lewkowitschs Laktone. Nachweis der Polymerisation durch Genthe. Fahrions Peroxy- und Ketoxysäuren, sowie Theorie des Trockenprozesses
Zehntes Kapitel. Sikkative
Allgemeines. Definition. Unlösliche Sikkative und deren Analyse. Lösliche Sikkative und deren Anlayse. Wirkunsgweise der Sikkative: Ansicht von Liebig, Mulder, Weger, Ostwald-Genthe, Fokin, Meister. Theorie von Fahrion
Elftes Kapitel. Leinölfirnis
Allgemeines. Definition von Weger. Einteilung nach Lippert. Firnisbildung. Einfluß des Kochens, des Schleims, der Voroxydation. Geblasene und ozonisierte Firnisse. Trockenprobe, Antrocknen und Durchtrocknen. Mängel der Trockenprobe. Sauerstoffzahl der Firnisse
Beeinflussung der Trockenzeit durch Licht, Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Sikkativmenge, Art des Sikkativs, Alter des Firnisses, besondere atmosphärische Zustände, Fälschungsmittel
Prüfung der Leinölfirnisse. Physikalische Kennzahlen. Chemische Analyse
Linoxyn. Wasser- und Ölfarben. Durchlässigkeit der Anstriche. Zerstörung des Linoxyns. Quantitative Bestimmung des Linoxyns und des Linoleumzements. Selbstentzündung
Zwölftes Kapitel. Öllack
Definition von Weger. Einteilung. Lackleinöl. Kopale, Kopalschmelze. Kopalöl. Umgehung der Kopalschmelze. Kolophonium, Harzkalk, Esterlack. Terpentinölsurrogate. Rolle des Terpentinöls beim Trocknen des Öllacks. Analyse der Öllacke. Selbstentzündung
Zweiter Teil. Die übrigen trocknenden Öle
Erstes Kapitel. Das Holzöl
Allgemeines. Verhalten gegen Lösungsmittel und chemische Agenzien. Physikalische und chemische Kennzahlen. Chemische Zusammensetzung der Holzölfettsäuren. Nachweis von Verfälschungen. Verhalten beim Lagern und Erhitzen unter Luftabschluß. Gerinnen. Verhalten beim Trocknen
Zweites Kapitel. Das Mohnöl
Drittes Kapitel. Das Nußöl
Viertes Kapitel. Das Hanföl
Fünftes Kapitel. Das Perillaöl
Sechstes Kapitel. Das Sonnenblumenöl
Siebentes Kapitel. Das Nigeröl
Schlußwort
Anforderungen an Leinölersatzmittel.
ISBN 978-3-642-89664-4
Artikelnummer 9783642896644
Medientyp Buch
Auflage Softcover reprint of the original 1st ed. 1911
Copyrightjahr 1911
Verlag Springer, Berlin
Umfang VIII, 300 Seiten
Abbildungen VIII, 300 S.
Sprache Deutsch