Die Strafbarkeit der Tötung auf Verlangen im Lichte des Autonomieprinzips.

Die Strafbarkeit der Tötung auf Verlangen im Lichte des Autonomieprinzips.

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Christian Tenthoff setzt sich mit dem scheinbaren Wertungswiderspruch zwischen der das Grundgesetz prägenden Autonomie des Einzelnen und der Strafbarkeit der Tötung auf Verlangen auseinander. Durch die strafrechtlich vorausgesetzte Unbeachtlichkeit der Einwilligung in die eigene Tötung wird ein Spannungsverhältnis zwischen persönlicher Autonomie und Strafrechtsordnung erzeugt, welches es aufzulösen gilt.
Der Autor untersucht vor dem Hintergrund rechtsphilosophischer Erwägungen unter Verwendung der rechtswissenschaftlichen Systeme des Straf- und Verfassungsrechts die Vorschrift des Par. 216 StGB. Er weist nach, dass der bestehende Wertungswiderspruch sich allein durch die Identifizierung des Straftatbestandes der Tötung auf Verlangen als abstraktes Gefährdungsdelikt auflösen lässt. Nur so kann im Lichte des Autonomieprinzips die Strafbarkeit der Tötung auf Verlangen gerechtfertigt werden und vor diesem Hintergrund muss die kriminalpolitische Frage einer möglichen Reform des Par. 216 StGB diskutiert werden.

1;Vorwort;6 2;Inhaltsverzeichnis;8 3;Einleitung: Die Problematik der Tötung auf Verlangen;14 4;Erstes Kapitel: Verfassungsrechtliche Betrachtung der Tötung auf Verlangen;17 4.1;A. Strafrecht im Lichte der Grundrechte;17 4.1.1;I. Die Rechtsgutstheorien als Kriterien des Strafrechts;17 4.1.2;II. Kritik an der Rechtsgutslehre;18 4.1.3;III. Die grundrechtliche Prüfung der Verfassungswidrigkeit von Strafrechtsnormen;19 4.2;B. 216 StGB als Grundrechtseingriff;19 4.2.1;I. Eingriff in die Grundrechte des Täters;19 4.2.1.1;1. Eingriff durch Verhaltensvorschrift;20 4.2.1.1.1;a) Das Autonomieprinzip;20 4.2.1.1.2;b) Art. 2 Abs. 1 GG als Verankerung des Autonomieprinzips;22 4.2.1.2;2. Eingriff durch Sanktionsvorschrift;25 4.2.2;II. Mittelbarer Eingriff in die Grundrechte des Opfers;26 4.2.2.1;1. Die Einwilligung im Strafrecht als Erweiterung des Handlungsspielraums des "Opfers";27 4.2.2.2;2. Zurechenbarkeit des mittelbaren Eingriffs;27 4.2.2.3;3. Eingriff durch Verhaltensvorschrift oder Sanktionsvorschrift?;28 4.2.2.4;4. Gibt es ein Recht auf den eigenen Tod?;29 4.2.2.4.1;a) Die herrschende Meinung: "Kein Recht auf den eigenen Tod" aus Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG;30 4.2.2.4.2;b) Negatives Freiheitsrecht aus Art. 2 Abs. 2 S. 1 GG;34 4.2.2.4.3;c) Negative Grundrechtsbetätigung als Ausdruck der Autonomie;34 4.2.2.4.4;d) Exkurs: Negative Grundrechtsausübung, Grundrechtsnichtausübung und -verzicht;36 4.2.2.4.5;e) Eingriff in die allgemeine Handlungsfreiheit aus Art. 2 Abs. 1 GG;38 4.2.2.4.6;f) Eingriff in das allgemeine Persönlichkeitsrecht;39 4.2.2.4.7;g) Zwischenergebnis;40 4.3;C. Rechtfertigung der Grundrechtseingriffe;40 4.3.1;I. Schranken der Autonomie;40 4.3.2;II. Rechtfertigung des Eingriffs in Täterrechte;42 4.3.2.1;1. Rechtfertigung der Verhaltensvorschrift;42 4.3.2.2;2. Rechtfertigung der Sanktionsvorschrift;43 4.3.3;III. Rechtfertigung des mittelbaren Eingriffs in Opferrechte;43 4.3.3.1;1. Der einfache Gesetzesvorbehalt des Art. 2 Abs. 2 S. 3 GG;43 4.3.3.2;2. Die Schrankentrias des Art. 2 Abs. 1 GG;44 4.3.4;IV. Konsequenz: Keine Grenzen für den Gesetzgeber außerhalb des Verhältnismäßigkeitsgebots (Schranken-Schranke)?;44 4.3.5;V. Unterschied zwischen verfassungsrechtlicher und kriminalpolitischer Bewertung einer Norm;46 5;Zweites Kapitel: Mögliche Beschränkungen des Strafgesetzgebers;49 5.1;A. Gemeinwohlinteressen als Gesetzeszwecke;49 5.2;B. Rechtsgüterschutz als Zweck des Strafrechts;51 5.3;C. Strafrechtliche Rechtsgutstheorien;53 5.3.1;I. Die klassische Rechtsgutslehre;54 5.3.2;II. Die personale Rechtsgutslehre;55 5.3.3;III. Strafrecht als generalisierender Opferschutz;57 5.3.4;IV. Strafrecht und die Risikogesellschaft;57 5.4;D. Strafrechtliche Rechtsgutstheorien als Ausfluss des Verhältnismäßigkeitsprinzips;58 5.5;E. Absolute Schranken des Strafrechts aus der Verfassung;59 5.5.1;I. Die Rechte anderer als Grenze der Handlungsfreiheit;61 5.5.2;II. Die Schranke des Sittengesetzes;62 5.5.3;III. Kritik an der Etablierung der "Rechte anderer" und des "Sittengesetzes" als absolute Schranken des Strafrechts;64 5.6;F. Erkenntnisse des "Harm Principle";65 5.7;G. Zusammenfassung: Differenzierungskriterien für strafrechtliche Gesetzeszwecke;67 6;Drittes Kapitel: Gründe für die Strafbarkeit der Tötung auf Verlangen;70 6.1;A. Überpositive Gründe für die Strafbarkeit;71 6.1.1;I. Religiöse Begründung für die Unverfügbarkeit des menschlichen Lebens;71 6.1.2;II. Moralphilosophische Begründung im Sinne des deutschen Idealismus;76 6.2;B. Pragmatische Gründe für die Strafbarkeit;80 6.2.1;I. Das Leben als Schutzgut des 216 StGB;81 6.2.1.1;1. Das Grundrecht auf Leben als Abwehrrecht;81 6.2.1.2;2. Die Lehre von den grundrechtlichen Schutzpflichten;82 6.2.1.2.1;a) Schutzrechtliche Bindung des Gesetzgebers;83 6.2.1.2.2;b) Herleitung der Schutzpflicht;83 6.2.1.2.3;c) Umfang der Schutzpflicht des Staates;85 6.2.2;II. Schutz des Sterbewilligen vor sich selbst (Paternalismus);87 6.2.2.1;1. Schutzpflicht und Schutzrecht des Staates;88 6.2.2.2;2. Die Menschenwürd
ISBN 9783428527175
Artikelnummer 9783428527175
Medientyp E-Book - PDF
Copyrightjahr 2010
Verlag Duncker & Humblot GmbH
Umfang 255 Seiten
Sprache Deutsch
Kopierschutz Digitales Wasserzeichen