Die allgemeinen Wirkungspotenziale der einfachen Arzneimittel bei Galen. Oreibasios, Collectiones medicae XV.
Die allgemeinen Wirkungspotenziale der einfachen Arzneimittel bei Galen. Oreibasios, Collectiones medicae XV.
Die Arzneimittellehre Galens von Pergamon (2. Jh. n. Chr.) bestimmte die Theorie und Praxis dieser Disziplin über 1500 Jahre. Nicht zuletzt byzantinische Kompilatoren wie Oreibasios von Pergamon (4. Jh. n. Chr.) verhalfen dem Galenismus zu großem Aufschwung.
Hier vorgelegt wird die erste moderne Übersetzung des von Johannes Ræder edierten fünfzehnten Buches der Collectiones medicae, das Exzerpte aus Galens pharmakologischem Hauptwerk „Über die Vermögen der einfachen Arzneimittel“ (De simplicium medicamentorum facultatibus) enthält. Es handelt sich um eine Art Katalog, in dem die in der Antike bekannten Simplicia, vorwiegend Arzneipflanzen, mit ihren „Wirkungspotenzialen“ verzeichnet sind, die nach Galen die Wirkung eines Arzneimittels bestimmen. In einer ausführlichen Einleitung werden die theoretischen Hintergründe der galenischen Arzneimittellehre beleuchtet. Ein detaillierter Kommentar erschließt dem Leser die Identität der griechischen Drogennamen. Durch einen Vergleich mit modernen Angaben zu Pharmakologie und Phytochemie zeigt sich teilweise eine erstaunliche Nähe der galenischen Klassifikation mit modernen Einteilungsschemata. Überraschend erscheinen auch Galens pharmakognostische Beobachtungen, die in vielen Fällen über die Angaben in der Materia medica des Dioskurides (1. Jh. n. Chr.) hinausgehen, in dessen Schatten Galens Arzneimittellehre zu Unrecht steht.
Aus dem Inhalt:
Der Autor und der Kompilator: zwei Ärzte aus Pergamon – Textgeschichte von Coll. med. XV und der Exzerptquelle Gal. Simpl. med. – Zur Exzerpierweise des Oreibasios – Einführung in die Pharmakologie Galens – Übersetzung und fortlaufender Stellenkommentar mit Interpretation aus pharmazeutischer Perspektive – Ergebnisse der Kommentierung und Konsequenzen für unser Verständnis der Pharmakologie Galens – Farbtafeln mit den wichtigsten Arzneipflanzen
"Die 2018 mit dem 'Dalberg-Preis für transdisziplinäre Nachwuchsforschung' ausgezeichnete Dissertation von Maximilian Haars zeigt eindrucksvoll, dass die Beschäftigung mit Pharmaziegeschcihte nicht nur unser Verständnis der Vergangenheit zu erweitern, sondern auch ein breites Wissensfundament für die Zukunft und zielführende Ergebnisse zu liefern imstande ist."
A. Mendel, Brackenheim, PhB Pharmaziehistorische Bibliographie 2019
Maximilian Haars
Band | 116 |
---|---|
ISBN | 978-3-8047-3899-7 |
Medientyp | Buch - Kartoniert |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2018 |
Verlag | Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart |
Umfang | 588 Seiten |
Abbildungen | 9 s/w Abb., 85 farb. Abb. |
Format | 14,8 x 21,0 cm |
Sprache | Deutsch |