Erfolgszurechnung in der Strafzumessung

Die verschuldeten Auswirkungen der Tat gemäß 46 Abs. 2 StGB in einer regelgeleiteten Strafmaßlehre

Erfolgszurechnung in der Strafzumessung

Die verschuldeten Auswirkungen der Tat gemäß 46 Abs. 2 StGB in einer regelgeleiteten Strafmaßlehre

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Das Erfolgsunrecht der Tat gehört neben der Vorstrafenbelastung und dem Geständnis des Täters zu den wichtigsten Strafzumessungsfaktoren. Welche Tatsachen zum Erfolgsunrecht einer Straftat gehören und welche objektiven und subjektiven Zurechnungsmaßstäbe gelten, ist bis heute umstritten. Eine monographische Untersuchung der verschuldeten Auswirkungen der Tat i.S.v. 46 Abs. 2 StGB fehlt bisher, die höchstrichterliche Rechtsprechung ist diffus. Anhand dutzender Fälle entwickelt Thomas Grosse-Wilde ein eigenständiges Zurechnungsmodell für das strafzumessungsrechtliche Erfolgsunrecht einer Straftat und die 'haftungsausfüllende Kausalität'. Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile: Im ersten umfassenden Teil werden allgemeine Fragen des Strafzumessungsrechts erörtert und eine rechtstheoretische (Re-)Konstruktion der Strafmaßentscheidung entworfen. Der zweite Teil widmet sich im Detail mit vielen Beispielen der Auslegung der 'verschuldeten Auswirkungen der Tat' gemäß 46 Abs. 2 StGB. Die vorliegende Arbeit wurde von der Akademie der Wissenschaften und Literatur Mainz mit der Joachim Vogel-Gedächtnismedaille 2019 ausgezeichnet.

Geboren 1980; Studium der Rechtswissenschaft an den Universitäten Passau, Bonn und Helsinki; Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Strafrechtlichen Institut der Universität Bonn; Referendariat im OLG-Bezirk Köln; 2013 Zweites Staatsexamen; 2014 Visiting scholar am Chicago-Kent College of Law, Illinois Institute of Technology (IIT); seit 2015 Akademischer Rat am Strafrechtlichen Institut der Universität Bonn.

1;Cover;12;Vorwort;83;Inhaltsverzeichnis;104;Einleitung;205;1. Teil;285.1;Kapitel I: Über Straftheorien und Strafzumessungstheorien;285.1.1;I. Einleitung;285.1.2;II. "Vereinigungstheorien" und "mixed theories of justification";305.1.3;III. Recht und Moral in Straftheorie und Strafzumessungstheorie;325.1.3.1;1. Straftheorien als moralische oder rechtliche Theorien?;335.1.3.2;2. Rechtspositivismus und moralische Rechtfertigung;345.1.3.3;3. Zwischenfazit;405.1.4;IV. John Rawls' Two Concepts of Rules;405.1.4.1;1. Der Begriff der Strafe und der Vorwurf eines "definitional stop";455.1.4.2;2. Konstitutive vs. regulative Regeln?;475.1.4.3;3. Erfolgshaftung und Utilitarismus;485.1.5;V. Handlungsmoral und Institutionenmoral;515.1.6;VI. Deontologische Rechtfertigung der Institution Strafe?;555.1.7;VII. Die "innere Moralität" des Rechts und retributiv-deontologische Theorien;595.1.8;VIII. Das eigentliche moralische Problem der retributiv-deontologischen Straftheorien;615.1.9;IX. Deontologische Strafbegründung als bloße Strafermöglichungstheorie?;635.1.10;X. Konsequentialismus und Institutionenmoral;665.1.11;XI. Roxins "präventive Vereinigungstheorie" und Nozicks Idee der "side contraints";685.1.12;XII. Strafbegründungsprinzipien und Strafzumessungsentscheidungen;715.1.13;XIII. Einwände gegen eine pluralistische Straftheorie;765.1.13.1;1. Verstoß gegen die Menschenwürde durch mittelbare Einbettung eines einzelnen Bestrafungsaktes in eine allgemeine Strafpraxis?;765.1.13.2;2. "Intoleranz" der Schuldvergeltung gegenüber anderen Strafzwecken?;785.1.13.3;3. Maßlosigkeit eines zweckfrei verstandenen Strafmaßes im Einzelfall?;785.1.14;XIV. Ergebnis;825.2;Kapitel II: Die "Theorienfamilie" der tatproportionalen Strafzumessung;845.2.1;I. Einleitung;845.2.2;II. Die Evaluierung des Erfolgsunrechts nach dem Einschnitt in die Lebensqualität des Opfer;895.2.2.1;1. Die Unmöglichkeit einer Ordinalskala für alle Individualdelikte;895.2.2.2;2. Probleme bei der Erklärung von Strafrahmen;935.2.2.3;3. Die Unterkomplexität einer rein viktimologischen (Erfolgs-) Unrechtsbestimmung;975.2.2.3.1;a) "Krankenwagendiebstahls"-Fall;995.2.2.3.2;b) "Untreue-Wettbewerbsverzerrungs"-Fall;1005.2.2.4;4. Enttäuschte Hoffnungen als Erfolgsunrechts-Dimension?;1015.2.2.5;5. Problem bei der Evaluierung von "egoistischen vs. altruistischen" Handlungen;1045.2.2.6;6. Einheitliche Maßstäbe für Individual- und Kollektivdelikte?;1085.2.3;III. Die Überschätzung der Strafzweckantinomien für die gegenwärtige Unbestimmtheit der Strafzumessungspraxis;1095.2.4;IV. Fazit;1115.3;Kapitel III: Das Verhältnis von Unrecht und Schuld aus der Perspektive der Strafzumessungsdogmatik und die Strafzumessungsschuld;1145.3.1;I. Schuld als objekt- oder metasprachlicher Ausdruck?;1155.3.2;II. Steigerbarkeit der Schuld und ihre Abhängigkeit vom Tatunrecht;1195.3.3;III. Das Unrechtsbewusstsein als materialer und steigerbarer Schuldvorwurf?;1215.3.4;IV. Reine Schuldmerkmale?;1275.3.5;V. Strafzumessungsschuld als überflüssiger Begriff?;1315.4;Kapitel IV: Die Relevanz des Erfolges und von Handlungsfolgen für die Strafzumessungsschuld;1355.4.1;I. Einleitung;1355.4.2;II. Hirschs vorrechtlicher Handlungsbegriff und Gardners Sprachargument;1415.4.3;III. "Kantian thought"? - Das "Symmetrieargument" der Zurechnung guter und schlechter Handlungsfolgen;1435.4.4;IV. Das Kontroll- und Zufallsargument;1475.4.5;V. Das empirische Opferschutzargument;1545.4.6;VI. Jakobs Obliegenheitsargument und Lewis Bestrafungslotterie;1555.4.7;VII. Das subjektive Recht des Opfers einer Straftat auf Folgenberücksichtigung;1615.4.8;VIII. Ergebnis;1675.5;Kapitel V: Der Partikularismus der Strafzumessungspraxis im Widerstreit mit dem Universalisierbarkeitspostulat als Grundkonsens des juristischen Diskurses;1685.5.1;I. Einleitung;1685.5.2;II. Der ethische Partikularismus und das Universalisierbarkeitspostulat;1695.5.3;III. Regelorientierung vs. Schuldprinzip?;1735.5.4;IV. Regelskept
ISBN 9783161545153
Artikelnummer 9783161545153
Medientyp E-Book - PDF
Copyrightjahr 2017
Verlag Mohr Siebeck
Umfang 685 Seiten
Sprache Deutsch
Kopierschutz Adobe DRM