Gefährlichkeit und Verhältnismäßigkeit.

Eine Untersuchung zum Maßregelrecht.

Gefährlichkeit und Verhältnismäßigkeit.

Eine Untersuchung zum Maßregelrecht.

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Das deutsche Kriminalrecht zeichnet sich im internationalen Vergleich durch ein besonders differenziertes System individualpräventiv ausgerichteter Maßregeln aus. Maßregeln sollen die Palette der Strafen dort ergänzen, wo Gründe der Individualprävention dies erfordern. Trotz dieser ergänzenden Funktion geraten sie immer wieder ins Blickfeld der Öffentlichkeit, etwa in kriminalpolitischen Debatten über "gefährliche" Straftäter. Ziel der strafrechtlich und kriminologisch angelegten Untersuchung ist es, einen Beitrag zur Systematisierung dieser Sanktionsform zu leisten. Die allgemeinen Grundsätze, die dazu herangezogen werden, sind die Grundsätze der Gefährlichkeit und der Verhältnismäßigkeit.
Die Maßregeln, die im einzelnen betrachtet werden, sind die Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus (
63 StGB), die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt (
64 StGB) und die Unterbringung in der Sicherungsverwahrung (
66 StGB), also die drei Sanktionen des Maßregelrechts, die mit einer Freiheitsentziehung verbunden sind.
Der Autor konzentriert sich auf die Anordnungsvoraussetzungen dieser drei Maßregeln, wobei die Gesichtspunkte ihrer Vollstreckung vor allem unter dem Gesichtspunkt der Verhältnismäßigkeit in die Darstellung einbezogen werden.

1;Vorwort;6 2;Inhaltsverzeichnis;8 3;Verzeichnis der Abbildungen und Tabellen;16 4;Kapitel 1: Einleitung: Ziel und Anlage der Arbeit;18 5;Erster Teil: Zur geschichtlichen Entwicklung des Maßregelrechts;26 5.1;Kapitel 2: Frühformen sichernder Maßregeln seit dem Ende des 18. Jahrhunderts;28 5.1.1;A. Das preußische Allgemeine Landrecht;28 5.1.2;B. Individualpräventive Theorien und ihre Kritik in der Zeit um 1800;33 5.1.2.1;I. Zur Dogmatik der Sicherungsmittel bei Klein und Eisenhart;33 5.1.2.2;II. Weitere individualpräventive Ansätze um 1800;38 5.1.2.3;III. Feuerbachs Kritik der Individualprävention;40 5.1.3;C. Sanktionspraxis und "Polizey";44 5.2;Kapitel 3: Positionen der Kriminalpolitik im Kaiserreich;51 5.2.1;A. "Ordnungspsychiatrie" und "irre Verbrecher";51 5.2.1.1;I. Polizeirechtliche Zwangsunterbringungen;51 5.2.1.2;II. "Irre Verbrecher";53 5.2.2;B. Kriminalität und "soziale Hygiene";55 5.2.3;C. Zum "Schulenstreit" in der deutschen Strafrechtswissenschaft;58 5.2.3.1;I. Die Herausbildung von "Schulen";58 5.2.3.2;II. Liszt und die "moderne" Richtung;60 5.2.3.3;III. Gegenströmungen aus der "klassischen" Richtung;64 5.2.3.4;IV. "Naturalistische" Gegenströmungen;66 5.2.3.5;V. Fazit;69 5.3;Kapitel 4: Reformbemühungen bis 1933;71 5.3.1;A. Stooss und die Strafrechtsreform in der Schweiz;71 5.3.2;B. Die Reformentwicklung in Österreich;77 5.3.3;C. Reformentwürfe und Strafrechtswissenschaft in Deutschland bis 1933;79 5.3.3.1;I. Ausgangssituation;79 5.3.3.2;II. Vorentwurf von 1909 und Gegenentwurf;81 5.3.3.3;III. Der Kommissionsentwurf von 1913;83 5.3.3.4;IV. Der Entwurf Radbruchs und die weiteren Reformberatungen;85 5.3.3.5;V. Der Diskussionsstand am Ende der Weimarer Republik;87 5.3.4;D. Fazit;89 5.4;Kapitel 5: Das Gewohnheitsverbrechergesetz und seine Anwendung unter dem nationalsozialistischen Regime;90 5.4.1;A. Das Maßregelrecht - spezifisch nationalsozialistisches Instrumentarium?;91 5.4.1.1;I. "Entmannung";91 5.4.1.2;II. Sicherungsverwahrung;94 5.4.1.3;III. Unterbringung in einer Heil- oder Pflegeanstalt;96 5.4.2;B. Zur Praxis des Maßregelrechts;97 5.4.3;C. Konzentrationslager und Tötungsaktionen;99 5.4.4;D. Kriegsstrafrecht;103 5.4.5;E. Fazit;103 5.5;Kapitel 6: Strafrechtsreformen seit 1945;105 5.5.1;A. Die Strafrechtsreform in der Bundesrepublik;105 5.5.1.1;I. Ausgangssituation und erste Reformüberlegungen;105 5.5.1.2;II. Der Regierungsentwurf 1962;108 5.5.1.3;III. Abweichende Reformkonzepte;110 5.5.1.4;IV. Zum Alternativ-Entwurf;115 5.5.1.5;V. Die Reformgesetzgebung seit 1969;116 5.5.2;B. Maßregeln und das Strafrecht der DDR;119 5.5.3;C. Fazit;122 5.6;Kapitel 7: Zusammenfassung: Maßregeln in der historischen Entwicklung des Sanktionensystems;123 6;Zweiter Teil: Gefährlichkeit im Maßregelrecht;129 6.1;Kapitel 8: Das Maßregelrecht im Überblick: Voraussetzungen und Anwendungspraxis;131 6.1.1;A. Die Uneinheitlichkeit der Maßregelvoraussetzungen;131 6.1.2;B. Statistische Daten zur Häufigkeit der Maßregeln;134 6.2;Kapitel 9: Gefahrbegriffe außerhalb des Maßregelrechts;138 6.2.1;A. Gefahrbegriffe in der Alltagssprache;139 6.2.2;B. Gefahrbegriffe im strafrechtlichen Deliktsaufbau;141 6.2.2.1;I. Deliktsformen;141 6.2.2.2;II. Notstand;145 6.2.3;C. Gefahrbegriffe im Polizeirecht;148 6.2.3.1;I. Gefahrenabwehr;150 6.2.3.2;II. Vorsorge;154 6.2.3.3;III. Restrisiko, Lebensrisiko, soziale Adäquanz;159 6.2.4;D. Folgerungen für das Maßregelrecht;160 6.3;Kapitel 10: Gefahrbegriffe in bisherigen theoretischen Entwürfen des Maßregelrechts;163 6.3.1;A. Beiträge aus der Zeit des Kaiserreichs und der Weimarer Republik;164 6.3.1.1;I. Exners "Theorie der Sicherungsmittel";165 6.3.1.2;II. Ergänzungen zu Exner;171 6.3.2;B. Beiträge bis zum Inkrafttreten der Strafrechtsreform;176 6.3.3;C. Beiträge seit der Strafrechtsreform;178 6.3.4;D. Zum Stand der Diskussion über Gefahrbegriffe im Maßregelrecht;182 6.4;Kapitel 11: Voraussetzungen und Formen von Gefährlichkeitsprognosen;183 6.4.1;A. Vorhersagen und ihre Grenzen;183 6.4.1.1;I. Kriminalpolitische Strategi
ISBN 9783428511808
Artikelnummer 9783428511808
Medientyp E-Book - PDF
Copyrightjahr 2011
Verlag Duncker & Humblot GmbH
Umfang 463 Seiten
Abbildungen Tab.
Sprache Deutsch
Kopierschutz Digitales Wasserzeichen