Gesammelte Schriften zur Psychopathologie

Gesammelte Schriften zur Psychopathologie

169,99 €*

in Vorbereitung

Gilt die "Allgemeine Psychopathologie" als das systematische Grundbuch der neuzeitlichen Psychiatrie, mit dem Jaspers diesen damals jüngsten Zweig der medizinischen Forschung aus einer noch überwiegend klinischen Empirie in den Rang einer eigenständigen wissenschaftlichen Forschungspraxis erhob, so kommt den sie vorbereitenden Arbeiten eine grundlegende methodologische Bedeutung zu. In ihnen entwickelte Jaspers die methodischen Grundzüge seiner wissenschaftlichen wie auch - im Ansatz - seiner späteren philosophischen Denkart. Beide in ihren ersten entscheidenden Schritten verfolgen und beurteilen zu können, gehört zum Verständnis des gesamten Lebenswerkes von Jaspers.

Inhaltsübersicht
Heimweh und Verbrechen
Vorwort
Geschichte der Heimwehliteratur
Französische Heimwehliteratur
Entwicklung der forensischen Auffassung
Das nicht zur Entladung in Verbrechen führende Heimweh
Die Verbrechen aus Heimweh. Geschichtserzählungen und Beurteilung
Apollonia
Eva B.
Fall Spitta
Fall Hettich I
Juliane Krebs (Richter)
Fall Kaupler
Magdalene Rüsch
Fall Hohnbaum
Rosa B.
J. Philipp (Richter)
M. Belling (Petersen)
Fall Hettich III
Fall Spitta (aus Henke's Zeitschrift)
Glorieux (Schrevens)
Fall Zangerl
Sumpf (Klein's Annalen)
Marie G.
Fall Hettich II
Roßwein (Platner)
Dräger (Klein's Annalen)
Eifersuchtswahn. Ein Beitrag zur Frage:"Entwicklung einer Persönlichkeit" oder "Prozeß"?
Die Absicht bei der Veröffentlichung langer Krankengeschichten
Übersicht über die jetzige Lehre vom Eifersuchtswahn
I. Fälle von Eifersuchtswahn als "Prozeß"
Julius Klug
Max Mohr
Das Gemeinsame beider Fälle
Verhältnis zu Kraepelins Paranoia, speziell zum Querulantenwahn
Die Begriffe "Prozeß" und "Entwicklung einer Persönlichkeit"
a) Begriffe von Zusammenhängen, gewonnen durch "Hineinversetzen" (1. rational, 2. einfühlbar) und durch "Objektivieren" mit Hilfe eines zugrundeliegend gedachten Vorgangs. "Verstehen" und "Begreifen". "Entwicklung"und "Prozeß"
b) Beziehung des Prozesses auf einen Gehirnvorgang
c) Schematische Zusammenfassung
Auffassung der Fälle Klug und Mohr als "psychische Prozesse"
II. Fälle von Eifersuchtswahn als "Entwicklung einer Persönlichkeit"
Klara Fischer
Cyprian Knopf
Das Gemeinsame beider Fälle
III. Vergleich mit dem Querulantenwahn
Verhältnis zur Dementia praecox
Verhältnis zur "überwertigen Idee"
Fall überwertiger Idee (Eifersucht) bei Cyclothymie
Schema der verschiedenen Begriffe der "überwertigen Idee"
IV. Weitere Fälle von Eifersuditswahn
Michael Bauer
Fall Brie 1
Fall Brie 2
V. Sinn der "Übergänge" zwischen "Prozeß" und "Entwicklung"
Die Methoden der Intelligenzprüfung und der Begriff der Demenz. Kritisches Referat.
Zwei Reihen von Methoden in der Psychiatrie
Disposition des Stoffes
I. Methoden der Intelligenzprüfung
a) Inventaraufnahme
b) Fragen zur Beurteilung der Intelligenz im engeren Sinne
c) Kompliziertere Aufgaben
1. Ebbinghaus-Kombinationsmethode
2. Assoziationsversuche
3. Aussageversuche
4. Bildergänzung
5. Bilderklärung
6. Sprichwörter
7. Witze
8. Geschichten erzählen
9. Wiedergabe von Gedankengängen
d) Korrelationen
e) Gesamtschemata
1. Ziehen
2. Tests für die Untersuchung der Intelligenz der Kinder
3. Psychographisches Schema
f) Kritisches zur Methodik
Diagnostische Zwecke
Theoretische Zwecke
Habitusschilderung und psychologische Begriffe
II. Begriff der Demenz: Merkmal der Dauer
Allgemeinste teleogische Definitionen der Demenz (Kraepelin, Redepenning)
Die Seele als Einheit oder partiell gestört
Psychologische Analyse überhaupt
Hauptrichtungen der Analyse bei den geläufigen Demenzbegriffen
a) Mechanismus und Persönlichkeit
1. Analyse des Mechanismus
Vorbedingungen
Assoziationen
2. Analyse der Persönlichkeit
Triebe
Ziele, Zwecke, Werte
b) Empfindungen und Akte
c) Grade der Demenz
d) Typen der Demenz. Psychologische und klinische Typen
Zur Analyse der Trugwahrnehmungen. (Leibhaftigkeit und Realitätsurteil)
Literarische Einleitung: Kandinsky, Störring, Goldstein
I. Vorläufige Analyse und Gliederung der Fragestellung
A. Analyse der Wahrnehmung
B. Die im Anschluß an Wahrnehmungen auftretenden Urteilsvorgänge
II. Spezielle Untersuchung
A. Der Objektivitätscharakter (Leibhaftigkeit)
a) Dreifacher Sinn des Unterschieds zwischen Wahrnehmung und Vorstellung
b) Zwei durch Ubergänge verbundene Unterschiede
c) Die Frage des übergangslosen Gegensatzes zwischen Leibhaftigkeit und Bildhaftigkeit wird untersucht
1. an Empfindungselementen
2. an der räumlichen Anschauung
für den Gesichtsinn
für den Gehörsinn
für den Tastsinn
3. an den Akten
d) Die Genese der Leibhaftigkeit
B. Die Urteilsvorgänge
a) Aufstellung der Gesichtspunkte für die Analyse
1. Die verschiedene Differenziertheit des Realitätsurteils (Wirklichkeitsbewußtsein, unvermitteltes und vermitteltes Realitätsurteil)
2. Abhängigkeit des Urteils von der Beschaffenheit der Trugwahrnehmungen
3. Arten der gemeinten Realität
4. Abgrenzung und Abhängigkeit des Realitätsurteils vom psychologischen Urteil
b) Einzelne Fälle
Darunter kurze Bemerkungen über: Realitätsurteil und Krankheitseinsicht
Unterscheidung von Pseudohalluzinationen in unsicheren Fällen 235, 237
"Erlebnisse" und Halluzinationen
Lokalisation der Pseudohalluzinationen 238
Überwertige Pseudohalluzinationen
Zwei Arten von Realität
c) Verwertung und Kritik der Literatur über das Realitätsurteil
Külpe
Pick
Goldstein
Rose
Schlußsätze
Die Trugwahrnehmungen. Kritisches Referat
Aufgabe und Methode des Referats
Abgrenzung des Gebiets der Sinnestäuschungen
Womit Sinnestäuschungen verwechselt werden
Bewußtseinszustand und Sinnestäuschungen
Die Einteilung der Sinnestäuschungen
Die Ergebnisse
A. Die Erscheinungen
1. Wahrnehmungsanomalien bei gleichbleibendem Wahrnehmungsakt 258 Veränderungen der Qualität und Intensität der Empfindungselemente und der Raum- und Zeitanschauung
Veränderungen der Qualität und Intensität der Empfindungselemente und der Raum- und Zeitanschauung
2. Täuschende Wahrnehmungsakte
a) Illusionen
Drei Typen von normalen Illusionen
Pathologische Illusionen
Pareidolien
Verwedislung der Illusionen mit intellektuellen Deutungen und mit funktionellen Halluzinationen
b) Pseudohalluzinationen
c) Echte Halluzinationen
Nadibilder, Sinnengedächtnis und phantastische Gesichtserscheinungen bei geistig Gesunden
Einwände gegen die Unterscheidung der Illusionen, Halluzinationen und Pseudohalluzinationen
3. Andere in der Literatur aufgestellte deskriptive Unterscheidungen
Elementare und komplexe Halluzinationen
Zwangshalluzinationen
Negative Halluzinationen
4. Trugwahrnehmungen bei getrübtem Bewußtsein
B. Die Abhängigkeitsbeziehungen
1. Von somatischen Bedingungen
a) Von Erkrankungen peripherer Sinnesorgane
Vorkommen beim Fehlen pheripherer Sinnesorgane
b) Von Vorgängen im Sinnhirn
c) Von äußeren Reizen
Funktionelle Halluzinationen
Reflexhalluzinationen
Experimentell beeinflußte Halluzinationen
d) Abhängigkeit des Inhalts der Halluzinationen von äußeren Reizen und von Erkrankungen im Sinn- und Sprachapparat
2. Von psychischen Bedingungen
a) Abhängigkeit des Daseins der Trugwahrnehmungen
Aufmerksamkeit. Willkür. Suggestion
b) Abhängigkeit des Inhalts der Trugwahrnehmungen
C. Die einzelnen Gebiete der Trugwahrnehmungen
1. Gesichtsinn
2. Gehörsinn
3. Geschmack und Geruch
4. Allgemeiner Sinn
5. Lokalisation der Trugwahrnehmungen
6. Einseitige Halluzinationen
7. Zusammenhänge der Trugwahrnehmungen
8. Sprachhalluzinationen
9. Besondere Inhalte
D. Die Definition der Halluzinationen und die Theorien
1. Die Definition
2. Die Theorien
E. Exkurse
1. Häufigkeit der Trugwahrnehmungen und Vorkommen
2. Verhalten der Kranken zu den Trugwahrnehmungen
3. Untersuchungsschema
Die phänomenologische Forschungsrichtung in der Psychopathologie
Kausale und "verständliche" Zusammenhänge zwischen Schicksal und Psychose bei der Dementia praecox (Schizophrenie)
I. Methodologische Übersicht
1. Äußerer und innerer Sinn
2. Das genetische Verstehen
3. Verstehende Psychologie und Leistungspsychologie
4. Die Evidenz des genetischen Verstehens und die Herkunft derselben
5. Evidenz des Verstehens und Wirklichkeit
6. Grenzen des Verstehens, Unbeschränktheit des Erklärens
7. Arten des kausalen Erklärens in der Psychologie
8. Verstehen und Unbewußtes
9. Die Aufgaben der verstehenden Psychologie
10. Verstehen und Werten
11. Die bisherigen Leistungen der verstehenden Psychologie
Kritik Freuds
II. Die Lehre von den reaktiven Psychosen
1. Verengerung und Erweiterung des Begriffs
2. Verbindung kausaler und verständlicher Momente im Begriff
3. Reaktionen im Gegensatz zu ausgelösten, spontanen und durch seelische Erschütterungen bloß kausal verursachten Psychosen
4. Arten der verständlichen Zusammenhänge
5. Einteilung der reaktiven Zustände
6. Die "psychischen Ursachen" in der Geschichte der Psychiatrie
III. Moritz Klink
1. Krankengeschichte
a) Vorgeschichte
b) Die erste Psychose
c) Die zweite Psychose
d) Selbstschilderung
2. Analyse
a) Phänomenologie
b) Kausale Zusammenhänge
c) Verständliche Zusammenhänge
IV. Dr. Joseph Mendel
1. Krankengeschichte
a) Die Anamnese von den Angehörigen
b) Objektive Beobachtung in der Klinik während der akuten Psychose
c) Die Lebensgeschichte, vom Kranken selbst erzählt
d) Die Zunahme der Einfühlungsfähigkeit in den letzten drei Jahren
e) Die letzten äußeren Erlebnisse vor der Psychose
f) Die wahnhaften Erlebnisse nach dem Examensmißerfolg
g) Die letzten Tage vor der Psychose
h) Die akute Psychose
i) Nach der Psychose
2. Analyse
a) Phänomenologie
Bewußtseinszustand
Doppelte Orientierung
Das Gegebensein der Inhalte: Bedeutungswahn, leibhaftige und Wahnbewußtheiten
Die versagende Katastrophe
Persönlichkeitsbewußtsein
Gleichgültigkeitsgefühl
Zwang
Motivierte Bewegungen
Kraftgefühl
b) Kausale Zusammenhänge
c) Verständliche Zusammenhänge
Der Skeptizismus
Die Wahninhalte
Die Inhalte der akuten Psychose (Examensmißerfolg, Skeptizismus, die Dame)
Über leibhaftige Bewußtheiten (Bewußtheitstäuschungen), ein psychopathologisches Elementarsymptom
Nachweise.
ISBN 978-3-540-51935-5
Artikelnummer 9783540519355
Medientyp Buch
Auflage 1963
Copyrightjahr 1990
Verlag Springer, Berlin
Umfang VIII, 421 Seiten
Abbildungen VIII, 421 S.
Sprache Deutsch