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Das für den modernen Verfassungsstaat prägende Gesetzlichkeitsprinzip wird in seiner bekannten Ausprägung nullum crimen, nulla poena sine lege geradezu als Grundvoraussetzung rechtsstaatlichen Strafens verstanden. So unstreitig das im Ausgangspunkt ist, so diffizil sind die aus ihm erwachsenden Konsequenzen im Detail. Die Schwierigkeiten beginnen bei den unvermeidbaren Unschärfen der natürlichen Sprache und setzen sich bei "bewusst flexibel" gestalteten Normen zur Regelung hochkomplexer bzw. sich rasch wandelnder Materien fort. Spezifische Problemlagen ergeben sich, wenn das Strafrecht die Grenzen des Nationalstaats und damit gewachsene rechtliche Traditionen ebenso wie die Einheit der Rechtssprache überschreitet. Im vorliegenden Sammelband gehen neunzehn deutsch-, spanisch- und englischsprachige Autoren den damit zusammenhängenden Fragen nach und widmen sich aus verschiedenen Blickwinkeln dem Gesetzlichkeitsprinzip im Strafrecht. Dogmengeschichtliche und rechtstheoretische Grundlagen finden dabei ebenso Berücksichtigung wie Probleme der "richtigen" Gesetzesauslegung (als Umsetzung des Programms des Gesetzlichkeitsprinzips), die Bedeutung des Gesetzlichkeitsprinzips für einzelne Problemkreise des materiellen Rechts und für das Strafprozessrecht oder spezifisch international-strafrechtliche Fragestellungen. Die Durchdringung der Materie wird dabei durch die Beschäftigung mit diesen Themen aus der Tradition verschiedener Rechtssysteme heraus vertieft.

1;Vorwort;6 2;Inhaltsverzeichnis;8 3;Hans Kudlich, Juan Pablo Montiel und Jan C. Schuhr: Einleitung;12 4;Eric Hilgendorf: Gesetzlichkeit als Instrument der Freiheitssicherung - Zur Grundlegung des Gesetzlichkeitsprinzips in der französischen Aufklärungsphilosophie und bei Beccaria;18 5;Ralph Christensen: Das Paradox der Rechtsentscheidung - Systemtheorie und Dekonstruktion;36 6;Jesús-María Silva Sánchez: Gesetzesauslegung und strafrechtliche Interpretationskultur;56 7;Pablo Sánchez-Ostiz: Die Bedeutung von Legaldefinitionen für die Anwendung des Strafrechts;70 8;Íñigo Ortiz de Urbina Gimeno: Das strafrechtliche Gesetzlichkeitsprinzip. Ein Befehl an den Gesetzgeber ohne Bedeutung für die Gesetzesanwender?;88 9;Matthias Klatt: Die Wortlautgrenze;122 10;José Juan Moreso: Gesetzlichkeitsprinzip und Rechtfertigungsgründe;146 11;Ingeborg Puppe: Rechtfertigung und Bestimmtheit;166 12;Franz Streng: Das Gesetzlichkeitsprinzip im Bereich der Schuldfähigkeitsentscheidung;180 13;Raquel Montaner Fernández: Die normative Selbstregulierung im Umweltstrafrecht - Probleme aus Sicht des Gesetzlichkeitsprinzips;196 14;Matthias Jahn: Rechtstheoretische Grundlagen des Gesetzesvorbehaltes im Strafprozessrecht;224 15;Hans Kudlich: Das Gesetzlichkeitsprinzip im deutschen Strafprozessrecht;234 16;Jan C. Schuhr: Der "Grundsatz der Gesetzmäßigkeit der Strafen" im Recht der Europäischen Union;256 17;Kenneth S. Gallant: Gesetzlichkeit als Regel des Völkergewohnheitsrechts - Das Verbot der Rückwirkung von Straftaten und Bestrafungen;282 18;Juan Pablo Montiel: Von der "schlechten Angewohnheit" Menschenrechte zu verletzen - Analyse und Prognose des Gewohnheitsrechts als Quelle des Völkerstrafrechts;322 19;Helmut Satzger: Das Völkerstrafgesetzbuch zwischen Gesetzlichkeits- und Komplementaritätsprinzip;362 20;Enrique Bacigalupo: Über die Gerechtigkeit und Rechtssicherheit im Strafrecht;380 21;Eugenio C. Sarrabayrouse: Gesetzlichkeitskrise, Gesetzgebungstheorie und das in dubio pro reo-Prinzip;404 22;Lothar Kuhlen: Aktuelle Probleme des Bestimmtheitsgrundsatzes;430 23;Autorenverzeichnis;446
ISBN 9783428537181
Artikelnummer 9783428537181
Medientyp E-Book - PDF
Copyrightjahr 2012
Verlag Duncker & Humblot GmbH
Umfang 445 Seiten
Sprache Deutsch
Kopierschutz Digitales Wasserzeichen