Hemmschwellen im Strafrecht.

Eine übergreifende Untersuchung der Hemmschwellen bei Sexualdelikten und Totschlag.

Hemmschwellen im Strafrecht.

Eine übergreifende Untersuchung der Hemmschwellen bei Sexualdelikten und Totschlag.

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Bei dem Titel dieser Arbeit dürfte vielen Lesern die so genannte "Hemmschwellentheorie" in den Sinn kommen; die Tötungshemmschwelle stellt indes nur den gedanklichen Ausgangspunkt für die Untersuchung dar, wenn die Autorin auch in einem übergreifenden Exkurs auf sie und das vom BGH entwickelte Hemmschwellenargument eingeht: Die vermehrt vorgebrachte Kritik hieran hält die Autorin für nicht überzeugend, sondern vertritt die Ansicht, dass angesichts einer grds. existierenden Tötungshemmschwelle diese auch normativ berücksichtigt werden muss.
Im Mittelpunkt der Arbeit steht die Frage, ob eine Hemmschwelle auch bei Sexualstraftaten existiert. Unter Zugrundelegung u. a. anthropologischer, neurobiologischer, psychiatrischer Argumente bejaht die Autorin diese Frage.
Darüber hinaus stellt sie pharmakologische Behandlungsmöglichkeiten von Sexualstraftätern vor, die zwar zu einer Wiederherstellung der Hemmschwelle führen können, jedoch auch mit erheblichen Risiken verbunden sind.
Schließlich legt die Autorin in einer Übersicht dar, wie die Rechtsprechung bereits Hemmschwellen bei Sexualstraftaten in Ansatz bringt und wie diese stärker berücksichtigt werden müssten. Dies erfolgt anhand einer von der Autorin vorgenommenen Kategorisierung (Serientaten, Ambivalenz, Beziehungstat, Diametralität), die exemplarisch an verschiedenen BGH-Urteilen und den zugrunde liegenden erstinstanzlichen Urteilen veranschaulicht wird.

1;Vorwort;6 2;Inhaltsverzeichnis;8 3;Einleitung;14 4;Kapitel 1: Die Existenz von Hemmschwellen bei Sexualstraftaten;20 4.1;A. Vergewaltigung;22 4.1.1;I. Einleitung;22 4.1.2;II. Entpersonalisierungsprozess und Opferappell;26 4.1.3;III. Hemmungs- und Enthemmungsfaktoren;34 4.1.4;IV. (Neuro-)Biologische Implikationen;45 4.1.5;V. Täter und Tätertypologie;50 4.1.6;VI. Zwischenfazit;55 4.2;B. Sexueller Missbrauch von Kindern;56 4.2.1;I. Einleitung;56 4.2.1.1;1. Terminologie: Kindes-Missbrauch;57 4.2.1.2;2. Gesetz versus Psychopathologie - sexueller Kindesmissbrauch versus Pädophilie;59 4.2.2;II. Hemmungsexistenz;63 4.2.2.1;1. Motivation;65 4.2.2.2;2. Interne Hemmung;67 4.2.2.3;3. Externe Hemmung und "Grooming";80 4.2.2.3.1;a) Überwindung der externen Hemmung;80 4.2.2.3.2;b) Grooming;82 4.2.2.3.2.1;aa) Vertrauensaufbau;84 4.2.2.3.2.2;bb) Sexualisierung;85 4.2.2.3.2.3;cc) Weitere Elemente;87 4.2.2.4;4. Überwindung des Widerstandes;88 4.2.2.5;5. Wiederholungstaten: Der Deliktkreis;89 4.2.3;III. Fragenkatalog;93 4.2.3.1;1. Die Fragen;93 4.2.3.2;2. Die Antworten;94 4.2.3.2.1;a) Herr X - "Die Ampel geht auf ,Go' . . .";94 4.2.3.2.2;b) Herr Y;101 4.2.4;IV. Zwischenfazit;103 4.3;C. Inzest;103 4.3.1;I. Einleitung;103 4.3.2;II. Ursprung des Inzestverbotes - "Nature versus Nurture";109 4.3.2.1;1. Biologische Implikationen und der Aspekt der Universalität;111 4.3.2.2;2. Psychologische Erklärungsansätze;117 4.3.2.3;3. Biologischer Schwerpunkt und verknüpfende Ansätze;118 4.3.3;III. Exkurs: Tätertypologie;126 4.3.4;IV. Zurück zu 173 StGB;130 4.4;D. Fazit;135 5;Kapitel 2: Exkurs zur Tötungshemmschwelle;136 5.1;A. Einleitung;136 5.2;B. "Hemmung vor dem Tötungsvorsatz" versus "Hemmung vor der Tötung" oder: Zur Frage, ob es einer - qualitativen - Differenzierung zwischen der "Hemmung vor der Tötungshandlung" und der "Hemmung vor dem Tötungsvorsatz" bedarf bzw. ob eine solche vom BGH intendiert ist;144 5.2.1;I. Problemdarstellung;144 5.2.2;II. Erklärungsversuch;146 5.2.2.1;1. Fehlende Systematik und Zuordnung;147 5.2.2.2;2. Widersprüche durch Verweise;150 5.2.2.3;3. Zwischenfazit;153 5.2.3;III. Auswirkungen;153 5.3;C. Hemmschwellenüberwindung mit Durchführung der Tathandlung? Oder: Zu dem Argument, dass der Täter durch die Handlung gerade seine fehlende Hemmschwelle demonstriert hat;158 5.4;D. Existenz einer Hemmschwelle;162 5.4.1;I. Allgemeines;162 5.4.1.1;1. Biologische Ansätze;165 5.4.1.2;2. Psychologische Ansätze;170 5.4.1.3;3. Verbindende Ansätze: "Nature and Nurture";173 5.4.1.4;4. Zusammenfassung von Hemmungsfaktoren;179 5.4.2;II. Krieg und Waffen;181 5.4.3;III. Die Milgram-Versuche - und Replikationen;188 5.4.3.1;1. Das Original;190 5.4.3.2;2. Die Replikation(en);194 5.4.3.3;3. Abschließende Bemerkungen;198 5.5;E. Hemmschwellenargument und Unterlassen;199 5.5.1;I. Problemaufriss;199 5.5.2;II. Unterlassungsneigung - Omission bias;204 5.5.3;III. Konsequenzen;211 5.6;F. Fazit;212 5.7;G. Epilog;217 6;Kapitel 3: Pharmakologische Behandlung von Sexualstraftätern - die medikamentöse (Wieder-)Herstellung einer Hemmschwelle;218 6.1;A. Hintergründe;218 6.2;B. Chirurgische Kastration;221 6.3;C. Pharmakologische Ansätze;224 6.3.1;I. Einleitung;224 6.3.2;II. Die Behandlung mit Cyproteronacetat;226 6.3.3;III. Die antihormonelle Behandlung mit GnRH-/LHRH-Agonisten;228 6.3.4;IV. Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer;233 6.3.5;V. Zwischenergebnis;236 6.4;D. Rechtliche Hintergründe der Pharmakotherapie;237 6.4.1;I. Einleitung;237 6.4.2;II. Verfassungsrechtliche Fragen;237 6.4.3;III. Einfachgesetzliche Fragen;239 6.4.4;IV. Europarechtlicher Exkurs;252 6.4.5;V. Abschließende Betrachtung;256 7;Kapitel 4: Rechtsprechungsübersicht;258 7.1;A. Einleitung;258 7.2;B. Serientat - Serieller Charakter, situativer Zusammenhang;266 7.2.1;I. Einleitung;266 7.2.1.1;1. Allgemeines;266 7.2.1.2;2. Reaktion auf die Abschaffung der "Fortgesetzten Handlung";271 7.2.1.3;3. Weiterer Untersuchungsgang;274 7.2.2;II. BGH, Urt. v. 22.03.1995 - 3 StR 625/94;275 7.2.2.1;1. Das erstins
ISBN 9783428536894
Artikelnummer 9783428536894
Medientyp E-Book - PDF
Copyrightjahr 2011
Verlag Duncker & Humblot GmbH
Umfang 432 Seiten
Abbildungen Tab., Abb.; 432 S.
Sprache Deutsch
Kopierschutz Digitales Wasserzeichen