Internationalisierung der Rechnungslegung und deren Auswirkungen auf Handels- und Steuerbilanz nicht auf den geregelten Kapitalmarkt ausgerichteter Unternehmen.
Angesichts der teils verpflichtenden, teils optionalen Anwendung der IFRS im Konzernabschluss wird zum Teil für eine Ausweitung der sog. "kapitalmarktorientierten" Rechnungslegung auf die Jahresabschlüsse nicht börsennotierter Unternehmen plädiert. Dabei werden die Belange von nicht auf den geregelten Kapitalmarkt ausgerichteten Unternehmen und deren Rechnungslegungsadressaten häufig nicht oder lediglich am Rande betrachtet. Vor diesem Hintergrund entwickelt Ute Siebler Empfehlungen für den deutschen Gesetzgeber hinsichtlich der zukünftigen Regulierung und Ausgestaltung des Jahresabschlusses sowie der derzeit daran anknüpfenden Anspruchs- und Steuerbemessungszwecke mit Blick auf nicht auf den geregelten Kapitalmarkt ausgerichtete Unternehmen. Der Fokus liegt dabei v.a. auf der Betrachtung mittelständischer Unternehmen.
Die Arbeit basiert auf einer deduktiv-normativen Vorgehensweise unter Rückgriff auf das Instrumentarium der Neuen Institutionenökonomie. Unterstützend werden Ergebnisse empirischer Studien sowie vergleichende Analysen mit dem Ausland hinzugezogen. Als zentrales Ergebnis auf der Ebene der Informationsfunktion resümiert Ute Siebler, dass sich die oftmals behauptete Überlegenheit einer Rechnungslegung nach IFRS im Vergleich zum HGB nicht eindeutig belegen lässt. Die Autorin setzt sich auch mit dem Entwurf des IASB bezüglich IFRS "for Small and Medium-Sized Entities" auseinander. Bei der Untersuchung der Anspruchsbemessungszwecke werden u.a. die Optionen von Insolvenztests und Ausschüttungssperren näher betrachtet. Die Analyse der Steuerbemessungsfunktion erfolgt unter der Prämisse, dass an einer Gewinnermittlung im Sinne der klassischen Reinvermögenszugangstheorie festgehalten wird. Nach einer eingehenden Nutzen- und Kostenbetrachtung empfiehlt die Autorin, eine verpflichtende Anwendung der IFRS für alle betrachteten Unternehmen zugunsten eines Wahlrechts für informatorische Zwecke abzulehnen und an einer Anspruchsbemessung basierend auf Kapitalerhaltung und Jahresabschlussrecht festzuhalten. Zugleich plädiert sie für eine Fortentwicklung der Vorschriften des HGB.
Die Arbeit basiert auf einer deduktiv-normativen Vorgehensweise unter Rückgriff auf das Instrumentarium der Neuen Institutionenökonomie. Unterstützend werden Ergebnisse empirischer Studien sowie vergleichende Analysen mit dem Ausland hinzugezogen. Als zentrales Ergebnis auf der Ebene der Informationsfunktion resümiert Ute Siebler, dass sich die oftmals behauptete Überlegenheit einer Rechnungslegung nach IFRS im Vergleich zum HGB nicht eindeutig belegen lässt. Die Autorin setzt sich auch mit dem Entwurf des IASB bezüglich IFRS "for Small and Medium-Sized Entities" auseinander. Bei der Untersuchung der Anspruchsbemessungszwecke werden u.a. die Optionen von Insolvenztests und Ausschüttungssperren näher betrachtet. Die Analyse der Steuerbemessungsfunktion erfolgt unter der Prämisse, dass an einer Gewinnermittlung im Sinne der klassischen Reinvermögenszugangstheorie festgehalten wird. Nach einer eingehenden Nutzen- und Kostenbetrachtung empfiehlt die Autorin, eine verpflichtende Anwendung der IFRS für alle betrachteten Unternehmen zugunsten eines Wahlrechts für informatorische Zwecke abzulehnen und an einer Anspruchsbemessung basierend auf Kapitalerhaltung und Jahresabschlussrecht festzuhalten. Zugleich plädiert sie für eine Fortentwicklung der Vorschriften des HGB.
1;Geleitwort des Herausgebers;6 2;Inhaltsübersicht;10 3;Inhaltsverzeichnis;14 4;Abbildungs- und Tabellenverzeichnis;21 5;Abkürzungsverzeichnis;22 6;A. Einleitung;30 6.1;I. Ausgangssituation: Internationalisierung der Rechnungslegung in der EU;30 6.1.1;1. Harmonisierungsbestrebungen bzw. Stand der Internationalisierung der Rechnungslegung in der EU;30 6.1.2;2. Möglichkeiten des deutschen Gesetzgebers zur Umsetzung der Internationalisierung der Rechnungslegung im Jahresabschluss;42 6.2;II. Problemstellung und Untersuchungsziel;49 6.3;III. Methodisches Vorgehen;53 6.3.1;1. Deduktiv-normative Untersuchungsmethode zur Bestimmung von Kriterien für die Gestaltung bzw. Beurteilung gesetzlicher Rechnungslegungsnormen;53 6.3.2;2. Bedeutung der Ergebnisse empirischer Untersuchungen;57 6.4;IV. Prämissen und Gang der Untersuchung;60 7;B. Begriff und Bedeutung mittelständischer im Rahmen der nicht auf den geregelten Kapitalmarkt ausgerichteten Unternehmen;67 7.1;I. Begriffsabgrenzung und praktische Relevanz;67 7.2;II. Im Rechnungslegungskontext relevante Merkmale mittelständischer Unternehmen;77 8;C. Rechnungslegung im Licht normativer Ansätze zur Begründung gesetzlicher Rechnungslegungszwecke;83 8.1;I. Die Unternehmung als Vertragsgeflecht verschiedener Interessengruppen und die Zwecke der Rechnungslegung für die Vertragspartner;83 8.2;II. Konkurrierende Ansätze zur Herleitung von handelsrechtlichen Rechnungslegungszwecken und -normen;89 8.2.1;1. Herleitung von Gründen für und wider eine hoheitliche Normierung der Rechnungslegung aus dem Maßstab der gesamtwirtschaftlichen Allokationseffizienz;89 8.2.1.1;a) Marktversagen bzw. -ineffizienzen als Gründe für eine hoheitliche Normierung;89 8.2.1.2;b) Verpflichtende Vorgabe eines versus Anwendung verschiedener Rechnungslegungssysteme;93 8.2.1.2.1;(1) Netzwerkeffekte;93 8.2.1.2.2;(2) Gefahr von Qualitätsproblemen oder Unsicherheiten bei der Anwendung unterschiedlicher Rechnungslegungssysteme?;96 8.2.2;2. Herleitung von Rechnungslegungszwecken aus dem Werturteil einer schutzorientierten Interessenregelung;99 8.2.2.1;a) Werturteil einer schutzorientierten Interessenregelung;99 8.2.2.2;b) Relevanz der rechtlichen Organisationsform für die Gestaltung einer schutzorientierten Interessenregelung;104 8.3;III. Typisierte Erscheinungsformen der betrachteten Unternehmen im Licht organisationsrechtlicher Merkmale als zweckorientierte Gestaltungs- bzw. Differenzierungskriterien der Rechnungslegung;108 8.3.1;1. Erfordernis und Überblick einer Typisierung nach ausgewählten Kriterien;108 8.3.2;2. Ausprägungen und organisationsrechtliche Rahmenbedingungen nicht kapitalmarktorientierter, personenbezogener Unternehmen;116 8.3.2.1;a) Unternehmen ohne Eigner-Manager-Konflikte;116 8.3.2.2;b) Unternehmen mit möglichen Eigner-Manager-Konflikten;118 8.3.2.3;c) Unternehmen aus der Sicht möglicher Eigner-Gläubiger-Konflikte;130 8.3.3;3. Ausprägungen und organisationsrechtliche Rahmenbedingungen von auf den nicht geregelten Kapitalmarkt ausgerichteten Unternehmen;133 8.3.3.1;a) (Rechtliche) Rahmenbedingungen am nicht geregelten Kapitalmarkt;133 8.3.3.2;b) Unterschiedliche Ausprägungen der Kapitalmarktorientierung;142 9;D. Rechnungslegung zum Zweck der Informationsvermittlung;149 9.1;I. Konkretisierung des informatorischen Eigner- und Gläubigerschutzes;149 9.1.1;1. Ermittlung der Informations- und Zahlungsinteressen der Rechnungslegungsinteressenten;149 9.1.1.1;a) Rechnungslegungsinteressenten und die Ermittlung ihrer Interessen;149 9.1.1.2;b) Interessen der Anteilseigner;151 9.1.1.3;c) Interessen der Gläubiger;159 9.1.1.3.1;(1) Generelle Gläubigerinteressen;159 9.1.1.3.2;(2) Bedeutung von Basel II hinsichtlich Fremdkapitalverhältnissen;162 9.1.1.4;d) Interessen der Geschäftsführung;164 9.1.1.5;e) Interessen der "interessierten" Öffentlichkeit;165 9.1.1.6;f) Ergebnisse der Interessenanalyse;166 9.1.2;2. Informationsfunktion;167 9.1.2.1;a) Begriffsverständnisse und vorläufige Adressatenkonkretisierung;167 9.1.2.2;b) Dokument
Siebler, Ute
ISBN | 9783428525737 |
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Artikelnummer | 9783428525737 |
Medientyp | E-Book - PDF |
Copyrightjahr | 2010 |
Verlag | Duncker & Humblot GmbH |
Umfang | 495 Seiten |
Abbildungen | Tab., Abb.; 495 S. |
Sprache | Deutsch |
Kopierschutz | Digitales Wasserzeichen |