Konvergenz- und Stabilisierungswirkungen einer europäischen Arbeitslosenversicherung.

Konvergenz- und Stabilisierungswirkungen einer europäischen Arbeitslosenversicherung.

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Unter dem Eindruck der aktuellen Debatte um die Aufweichung des Stabilitäts- und Wachstumspaktes und der übermäßigen Staatsverschuldung in mehreren EU-Staaten beschäftigt sich Roland Deinzer mit folgender Fragestellung: Kann die Wirtschafts- und Währungsunion ohne zusätzliche Elemente einer Sozialunion langfristig überleben? Der Autor macht einen fundierten Vorschlag für eine europäische (Grund-)Arbeitslosenversicherung als ein Teil einer Europäischen Sozialunion, die nicht ideologisch motiviert, sondern wirtschaftlich begründet und notwendig ist. Deinzer untersucht empirisch die Stabilisierungs- und Umverteilungswirkungen des bundesdeutschen Systems der Arbeitslosenversicherung. Er berechnet, dass zwischen 1991 und 2003 über die BA 186,3 Mrd. umverteilt wurden. Darauf aufbauend, fordert der Autor als Stabilisierungsmechanismus eine europäische (Teil-)Arbeitslosenversicherung, da Euroland auf Grund fehlender Ausgleichsmechanismen sowie der relativen Immobilität der EU-Bürger keinen optimalen Währungsraum darstellt. In diesem System wäre Deutschland augenblicklich Nettoempfänger, die wenig erfolgreiche Regional- und Strukturpolitik der EU würde weitgehend obsolet, der bargaining process um neue Fördergelder würde entfallen. Eine europäische Arbeitslosenversicherung könnte damit doppelt integrationsfördernd wirken: Sie liefert den fehlenden Anpassungsmechanismus für das Überleben der Währungsunion und fördert die Solidarität zwischen den Bürgern der EU.
Ausgezeichnet mit dem Fürther-Ludwig-Erhard-Preis 2004 und dem Promotionspreis der WiSo der Universität Erlangen-Nürnberg.

1;Vorwort;6 2;Inhaltsübersicht;8 3;Inhaltsverzeichnis;10 4;Abbildungsverzeichnis;17 5;Tabellenverzeichnis;19 6;Abkürzungsverzeichnis;21 7;Problemstellung und Aufbau der Arbeit;22 8;Erster Teil: Die EU auf dem Weg zur Europäischen Sozialunion?;29 8.1;Kapitel 1: Die Wirtschaftsordnung der Europäischen Union: Eine soziale Marktwirtschaft?;29 8.1.1;A. Zur Theorie der Wirtschaftsverfassung;30 8.1.2;B. Die Prinzipien der Wirtschaftsverfassung der EU;31 8.1.2.1;I. Die Systementscheidung;31 8.1.2.2;II. Die Funktionsgarantien;33 8.1.2.2.1;1. Rechtsstaatlichkeit;33 8.1.2.2.1.1;a) Gewaltenteilung;34 8.1.2.2.1.2;b) Die Grundrechte;34 8.1.2.2.2;2. Die Grundfreiheiten des EWG-Vertrages;36 8.1.2.2.3;3. Die Wettbewerbsordnung;38 8.1.2.3;III. Schlussfolgerung;43 8.1.3;C. Das Sozialprinzip in der Union;44 8.1.4;D. Entwicklung der Sozial-, Beschäftigungs- und Kohäsionsordnungen und -politiken in der EU;45 8.1.4.1;I. Phase 1: EWG-Vertrag und erstes soziales Aktionsprogramm 1974;45 8.1.4.2;II. Phase 2: Einheitliche Europäische Akte 1987 und Reform der Strukturfonds;49 8.1.4.3;III. Phase 3: Gemeinschaftscharta der sozialen Grundrechte der Arbeitnehmer und der Vertrag von Maastricht;52 8.1.4.4;IV. Phase 4: Vertrag von Amsterdam und Europäische Beschäftigungsstrategie;59 8.1.4.5;V. Phase 5: Lissabon-Strategie und Vertrag von Nizza;62 8.1.4.6;VI. Fazit: Bewertung der Sozial- und Arbeitsmarktordnung und -politik der EU;69 8.2;Kapitel 2: Föderalismustheorie und Systemwettbewerb;73 8.2.1;A. Zuständigkeit der staatlichen Ebene für sozialpolitische Aufgaben;73 8.2.2;B. Föderalismustheorie;74 8.2.2.1;I. Bereitstellungskostenansatz;74 8.2.2.1.1;1. Präferenzverzerrungen;74 8.2.2.1.2;2. Regionale Externalitäten;75 8.2.2.1.3;3. Größenvorteile;77 8.2.2.1.4;4. Transaktionskosten;78 8.2.2.1.5;5. Entscheidungsfindungskosten und polit-ökonomische Gründe;78 8.2.2.2;II. Systemwettbewerb;79 8.2.2.2.1;1. Grundsätzliches zum Systemwettbewerb;79 8.2.2.2.1.1;a) Exkurs: Paradigmen der Wettbewerbstheorie;80 8.2.2.2.1.1.1;aa) Erstes Paradigma der Wettbewerbstheorie: Klassische Theorie;81 8.2.2.2.1.1.2;bb) Zweites Paradigma: Neoklassik;81 8.2.2.2.1.1.3;cc) Renaissance des klassischen Paradigmas: Evolutionstheoretischer Ansatz, österreichische Tradition und Systemtheorie des Wettbewerbs;83 8.2.2.2.2;2. Neoklassische Modelle des Systemwettbewerbs;87 8.2.2.2.2.1;a) Tiebout'sches Wanderungsmodell;87 8.2.2.2.2.2;b) Neoklassisches Standardmodell des Steuerwettbewerbs nach Sinn;89 8.2.2.2.3;3. Evolutionstheoretisch basierter Ansatz des Systemwettbewerbs;93 8.2.2.2.3.1;a) Wirkungen des Systemwettbewerbs;94 8.2.2.2.3.2;b) Voraussetzungen für Systemwettbewerb;95 8.2.2.2.4;4. Bewertung der Wirkungen des Systemwettbewerbs;96 8.2.2.2.4.1;a) Race to the Bottom-Hypothese;96 8.2.2.2.4.2;b) Grenzen des Systemwettbewerbs;104 8.2.2.3;III. Abschließende Darstellung;111 8.3;Kapitel 3: Europäische Sozialpolitik im Lichte der Systemwettbewerbsdiskussion;112 8.3.1;A. Sinnvolle Koordination;112 8.3.2;B. Risikoreiche Koordination? - Niveau der Grundsicherung;113 8.3.3;C. Schädliche Koordination - Sozialdumping?;116 8.3.4;D. Kritisches Fazit an der Sichtweise des Systemwettbewerbs;120 9;Zweiter Teil: EWWU: Optimaler Währungsraum oder Notwendigkeit föderaler Anpassungsmechanismen?;124 9.1;Kapitel 4: Theorie und Praxis der Optimalen Währungsräume;124 9.1.1;A. Systematik der EU-Kommission über asymmetrische Schocks;125 9.1.1.1;I. Temporäre und permanente Schocks;125 9.1.1.2;II. Länderspezifische und sektorspezifische Schocks;126 9.1.1.3;III. Reale und finanzielle Schocks;127 9.1.1.4;IV. Exogene und politikbedingte Schocks;128 9.1.2;B. Theorie der Optimalen Währungsräume;128 9.1.2.1;I. Frühe Kriterien für Optimale Währungsräume;130 9.1.2.1.1;1. Mundells Kriterium der Faktormobilität;130 9.1.2.1.2;2. McKinnons Kriterium der Offenheit;133 9.1.2.1.3;3. Kenens Kriterium der Diversifikation;135 9.1.2.1.4;4. Weitere Kriterien für die Optimalität von Währungsräumen;137 9.1.2.1.5;5. Aschheims Ansatz der Functional
ISBN 9783428515042
Artikelnummer 9783428515042
Medientyp E-Book - PDF
Copyrightjahr 2011
Verlag Duncker & Humblot GmbH
Umfang 394 Seiten
Abbildungen Tab., Abb.
Sprache Deutsch
Kopierschutz Digitales Wasserzeichen