Mensch und Sexualität

Psychosexuelle Entwicklung und Fehlentwicklung aus interdisziplinärer Sicht

Mensch und Sexualität

Psychosexuelle Entwicklung und Fehlentwicklung aus interdisziplinärer Sicht

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in Vorbereitung

In einer interdisziplinären Zusammenstellung spekulativer und theoriegeleiteter Ansätze werden in diesem Buch Prozesse erörtert, die die sexuellen Entwicklungen und Fehlentwicklungen beeinflussen. Theorien, die in der Literatur bisher kaum Beachtung fanden, wie evolutionäre Erkenntnistheorie und Gestalttheorie, werden einbezogen. Ziel dieses Buches ist die Überwindung der bestehenden Kluft zwischen ausschließlich naturwissenschaftlichen oder geisteswissenschaftlichen Betrachtungen des Menschen und seiner Sexualität und die Vermittlung neuester Forschungsergebnisse zu diesem aktuellen Thema.

1 Folgen der Menschwerdung
1.1 Abbau genetischer Verbindlichkeiten und Zwänge
1.2 Orientierung und Verhaltensregulierung durch individuelles Lernen
1.3 Entwicklung des Bewußtseins
2 Entwicklung des (reflektierenden) Bewußtseins - der Dualismus und seine Folgen
2.1 Der Mensch als Erlebender und Betrachter seines Erlebens
2.2 Verlust des partizipierenden (kosmischen) Bewußtseins
2.3 Spaltung zwischen Geist und Körper (Materie)
2.4 Spaltung des Leibes und Erschaffung von Zentauren, Minotauren und Satyren
2.5 Verlust von Unmittelbarkeit und Unbefangenheit
2.6 Verlust an Sinnlichkeit
2.7 Verlust von sexueller Erlebensfähigkeit
2.8 Das Fehlen von Eros in der Perversion
2.9 Sexualisierung des Geistigen
2.10 Zwischen Lust und Schuld - Neurotisierung der Sexualität
2.11 Deviantes Verhalten als Ausbruch aus vitalen und emotionalen Hemmungen und aus depravierenden Situationen
3 Folgen eines naturwissenschaftlich-objektivierenden Selbstverständnisses des Menschen
3.1 Mechanisierung und Mathematisierung des Körpers
3.2 Reduktion der Sexualität auf das Quantifizierbare
3.3 Körperliche Entfremdung des Perversen
3.4 Entseelung der Seele, ihre Mechanisierung und Mathematisierung
3.5 Atomismus, Detaillierung, Isolierung, Spaltung
3.6 Theoretische Konzepte und ihr Reduktionismus
4 Wiederbesinnung auf Ganzheiten und Gestalten und ihre Folgen
4.1 Primat von Ganzheiten und Gestalten im Biologischen
4.2 Primat von Ganzheiten und Gestalten im Psychischen
4.3 Wiederbeseelung des Leibes und Wiederbeleibung der Seele
4.4 Undifferenziertheit archaischer Ganzheiten
4.5 Relative Unbelehrbarkeit der Ganzheit durch das Detail in der klassischen Gestaltpsychologie
4.6 Das Ganze ist weniger ohne Teile
4.7 Der reduktionistischeBeitrag der Individualpsychologie zu einer Theorie sexueller Perversionen
5 Gegenseitige Bedingtheit von Ganzheiten und ihren Teilen
5.1 Durchgliederte Ganzheit
5.2 Wiedererlangung eines partizipierenden Bewußtseins
5.3 Auflösung von Verschiedenheiten und Gegensätzlichkeiten auf höherer Systemebene (das Leib-Seele-Problem)
5.4 Elementen immanente Organisations- und Strukturierungstendenzen
5.5 Entwicklung, Strukturierung und Organisation der Perversionsgestalt (Sexualgestalt)
5.6 Der schöpferische Anteil in der Perversionsgestalt
5.7 Entstehung neuer Systemeigenschaften durch Systemverbindungen
5.8 Dilemma der Unvorhersehbarkeit der Perversion
6 Kultur- und zeitgeschichtliche Variationen des geschlechtsspezifischen und sexuellen Vorstellens, Erlebens und Verhaltens
6.1 Einfluß der Kultur
6.2 Zeitgeschichtliche Variationen des (sexuellen) Vorstellens, Erlebens und Verhaltens
6.3 Folgen von einschneidenden Veränderungen, Verlusten und Zerstörungen kultureller Gegebenheiten
7 Vom Sinn der Sexualität
7.1 Biologischer Sinn
7.2 Biologischer "Nebensinn"
7.3 Sozialer Sinn
7.4 Kultureller Sinn
7.5 Religiöser Sinn
7.6 Privatisierung der Sexualität
7.7 Sinn-lose Sexualität
7.8 Nutzung der Sexualität
7.9 Privater Sinn der Perversion
7.10 Sexualität als Selbstzweck
8 Evolution der Phantasietätigkeit
8.1 Formierung der Phantasieelemente zur Phantasiegestalt
8.2 Anteil der Phantasie an der Perversionsgestalt
8.3 (Phantasierte) Inszenierung des Traumas
8.4 Phantasielosigkeit der perversen Phantasie
8.5 Pornographische Darstellungen - der fehlende künstlerische Eros
9 Modalitäten des Erlebens
9.1 Spüren - Fühlen - Denken: ein Entwicklungsmodell
9.2 Wenn das Denken Spüren und Fühlenersetzt
9.3 Begrenztheit "technischer Anweisungen" für die Lösung sexueller Probleme
10 Sexuelle Perversion als Erlebens- und Beziehungssurrogat
10.1 Trieblosigkeit
10.2 Spürlosigkeit
10.3 Fühllosigkeit
10.4 Lieblosigkeit
10.5 Fehlende Hingabefähigkeit
10.6 Beziehungslosigkeit
10.7 Intimität statt Beziehung
10.8 Parzellierung, Isolierung, Spaltung
10.9 Dissoziation von Geist und Körper
10.10 Entpersönlichung des "Partners"
10.11 Reduktion des Mitakteurs zum Übergangsobjekt
10.12 Exzessive sexuelle Ausbeutung des Körpers
10.13 Fiktion einer menschlichen Begegnung
11 Entwicklungen und Fehlentwicklungen der geschlechtlichen Orientierung und des sexuellen Verhaltens - potentielle konstituierende Anteile der Sexualgestalt
11.1 Störungen der Morphogenese
11.2 Störungen der Psycho(sexual)genese
Literatur
Namensverzeichnis.
ISBN 978-3-540-18239-9
Artikelnummer 9783540182399
Medientyp Buch
Copyrightjahr 1989
Verlag Springer, Berlin
Umfang XVII, 193 Seiten
Abbildungen XVII, 193 S.
Sprache Deutsch