Mythen der Gesundheitspolitik
Mythen der Gesundheitspolitik
Mit suggestiven Bildern wie der «Kostenexplosion» soll den Bürgern vermittelt werden, dass sie für ihre Gesundheit immer mehr bezahlen müssen, weil die Zahl älterer und damit pflegebedürftiger Menschen steige, der medizinische Fortschritt seinen Preis habe und ihre eigenen Ansprüche als Lohnnebenkosten die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft gefährdeten. Dem stehe eine unfähige Politik gegenüber, die sich hilflos von Reform zu Reform hangle. Hinter diesen Parolen verbergen sich handfeste wirtschaftliche und politische Interessen. Es sind aber keine offenen Lügen, sondern Mythen, die Fakten selektieren und so aufarbeiten, dass sie allgemeinen Erfahrungen zu entsprechen scheinen. Dieses Buch klärt auf über die am häufigsten anzutreffenden Mythen über unser Gesundheitswesen: - Ruinöse Lohnnebenkosten - die verhängnisvolle demografische Entwicklung - der teure medizinische Fortschritt - die Vollkasko-Mentalität der Versicherten - das Versagen der solidarischen Finanzierung - der Ärztemangel -die aufgeblähte Krankenkassenbürokratie - das Heil im Wettbewerb und schließlich die Notwendigkeit einer endgültigen großen Gesundheitsreform etc. Das Buch setzt sich kenntnisreich und streitbar mit diesen Mythen auseinander und liefert Argumente für eine rationale Auseinandersetzung mit den realen Problemen. Neu in der 3. Auflage: Weitere Mythen wie 'Zwei-Klassen-Medizin', 'Systemwettbewerb GKV-PKV' und 'Ökonomisierung der Medizin'.
1;Mythen der Gesundheitspolitik;11.1;Inhalt;72;Einleitung: Die Gesundheitspolitik - ein vermintes Gelände;113;1 Mythos 1: Die Kosten im Gesundheitswesen explodieren.;213.1;1.1 Die Kostenexplosion: Wie ein Mythos entstand;223.2;1.2 Das Gesundheitswesen - eine Wachstumsbranche;253.3;1.3 Angebotsinduzierte Nachfrage im Gesundheitswesen;273.4;1.4 Steigende Krankenkassenbeiträge durch sinkende Löhne;323.5;1.5 Das deutsche Gesundheitswesen - eines der teuersten der Welt?;344;2 Mythos 2: Hohe Lohnnebenkosten gefährden den Standort Deutschland.;394.1;2.1 Sind die Lohnkosten in Deutschland zu hoch?;394.2;2.2 Das Mantra von den zu hohen Lohnnebenkosten;424.3;2.3 Ist die Abgabenlast in Deutschland zu hoch?;444.4;2.4 Zusatzbeitrag: Aushebelung der paritätischen Finanzierung;474.5;2.5 Fazit: "Lohnnebenkosten" ist ein Falschwort.;505;3 Mythos 3: Die alternde Gesellschaft überfordert die GKV.;535.1;3.1 Demographische Prognosen: Fakten oder Spekulation?;545.2;3.2 Alterung und Gesundheitsausgaben;585.2.1;3.2.1 Medikalisierungs- und Kompressionsthese;595.2.2;3.2.2 Demographische Entwicklung und Beitragssätze der GKV;625.3;3.3 Die Pflegeversicherung - eine "finanzielle Zeitbombe"?;636;4 Mythos 4: Die Medizin sitzt in der Fortschrittsfalle.;716.1;4.1 Mehr Medizin = mehr Gesundheit?;736.2;4.2 Überversorgung und Fehlallokation im Gesundheitswesen;756.3;4.3 Sind Rationierungen oder Priorisierungen medizinischer Leistungen unvermeidlich?;796.4;4.4 Was ist evidenzbasierte Medizin und wer befindet darüber?;826.5;4.5 Geschäftsmodell "IGeL";856.6;4.6 Fazit;887;5 Mythos 5: Das Sachleistungsprinzip der GKV führt zur Vollkasko-Mentalität und unnötigen Ausgaben.;897.1;5.1 "Moral Hazard" als gesundheitspolitisches Paradigma;917.2;5.2 Die Wirkung von finanziellen Anreizen: Empirische Befunde;957.2.1;5.2.1 Das RAND-Experiment;977.2.2;5.2.2 Erfahrungen aus den Niederlanden;997.2.3;5.2.3 Die Praxisgebühr - ein Schlag ins Wasser;1007.2.4;5.2.4 Wahltarife: Königs- oder Holzweg?;1067.2.5;5.2.5 Führt Kostenerstattung zu Kostenbewusstsein?;1087.2.6;5.2.6 Fazit: Selbstbeteiligung hat problematische Wirkungen.;1108;6 Mythos 6: Das Umlagesystem der GKV ist nicht mehr finanzierbar.;1158.1;6.1 Die solidarische Finanzierung der GKV und ihre Grenzen;1168.2;6.2 GKV-Modelle mit Kopfpauschale;1198.3;6.3 Die "PKV für alle" - ein subventioniertes Geschäftsmodell;1258.4;6.4 Mehr Generationengerechtigkeit durch Kapitaldeckung?;1298.4.1;6.4.1 Generationenbilanzen ohne Substanz;1308.4.2;6.4.2 Ist die Kapitaldeckung effektiver als das Umlagesystem?;1319;7 Mythos 7: Das duale System von GKV und PKV fördert den medizinischen Fortschritt.;1379.1;7.1 Die duale Krankenversicherung in Deutschland;1389.2;7.2 Zur Legitimation der dualen Krankenversicherung;1429.2.1;7.2.1 Wettbewerb zwischen GKV und PKV - eine Schimäre;1439.2.2;7.2.2 Gibt es eine Zwei-Klassen-Medizin?;1479.2.3;7.2.3 Ressourcenverschwendung in der PKV;1489.3;7.3 Modelle einer Bürgerversicherung;1509.4;7.4 Probleme auf dem Weg zur Bürgerversicherung;15310;8 Mythos 8: Der Arztberuf wird unattraktiv.;15910.1;8.1 Droht ein Ärztemangel?;16010.2;8.2 Verdienen Ärztinnen und Ärzte zu wenig?;16810.3;8.3 Vergütungssysteme für ambulante Arztpraxen;17210.3.1;8.3.1 Das Vergütungssystem für Vertragsärztinnen und -ärzte;17210.3.2;8.3.2 Das privatärztliche Vergütungssystem und seine Unterschiede zum EBM-System;17511;9 Mythos 9: Die Kassenbürokratie ist aufgebläht.;18111.1;9.1 Weshalb gibt es so viele Krankenkassen?;18211.2;9.2 Die Krankenkassenverbände: Steuerungszentren der GKV;18511.3;9.3 Zu hohe Verwaltungskosten der Kassen?;18711.4;9.4 Die Selbstverwaltung: Garant für Versichertennähe?;18912;10 Mythos 10: Mehr Wettbewerb fördert die Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen.;19512.1;10.1 Wettbewerb als ordnungspolitisches Paradigma;19712.2;10.2 Die gegliederte GKV;20112.3;10.3 RSA als Voraussetzung für den Kassenwettbewerb;20412.4;10.4 Der Gesundheitsfonds - ein bürokratisches
Reiners, Hartmut
ISBN | 9783456959078 |
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Artikelnummer | 9783456959078 |
Medientyp | E-Book - PDF |
Auflage | 3. Aufl. |
Copyrightjahr | 2018 |
Verlag | Hogrefe AG |
Umfang | 312 Seiten |
Sprache | Deutsch |
Kopierschutz | Digitales Wasserzeichen |