Die Psychotherapie hat durch die neurobiologische Forschung sowohl eine handfeste Bestätigung ihrer Wirksamkeit als auch neue Impulse für die Weiterentwicklung des Faches erfahren. Günter Schiepeks 'Neurobiologie der Psychotherapie' war in der 1. Auflage 2003 eines der ersten systematischen Textbücher zum Thema. In der Zwischenzeit haben sich die Erkenntnisse der Neurobiologie so rasant und umfassend weiter entwickelt, dass die 2. Auflage zu einem völlig neu bearbeiteten aktuellen Handbuch ausgereift ist. Es bietet dem Leser einen ebenso breiten wie vertieften Einblick in aktuelle Forschungsgebiete und -trends, die für die Psychotherapie und ihre schulenübergreifenden Fortschritte von Bedeutung sind. Gleichzeitig zeigt das Buch den Stand bei der neurowissenschaftlichen Überprüfung psychotherapeutischer Effekte auf. Über 100 Autorinnen und Autoren stellen die Funktionsweise des Gehirns bei der Generierung und Verarbeitung von Emotionen, Kognitionen und interpersoneller Kommunikation (Affective, Cognitive, Social Neuroscience) dar und bieten dem Leser eine Einführung in wichtige Messmethoden (MRT, PET, EEG), in die molekularen und zellulären Grundlagen von Hirnfunktionen sowie in die Psychoneuroimmunologie und Psychoneuroendokrinologie. In der Neuauflage nehmen die klinischen Aspekte der Neurobiologie und die hirnphysiologischen Korrelate psychischer Störungen breiten Raum ein. Diskutiert werden auch praktische Konsequenzen der Hirnforschung für eine Psychotherapie der Zukunft. In mehreren Beiträgen wird das Gehirn als komplexes, nichtlineares System vorgestellt, in dem Prozesse der Synchronisation und Selbstorganisation eine zentrale Rolle spielen (Systemic Neuroscience). Mit den Themengebieten der Systemischen und Sozialen Neurowissenschaft werden höchst aktuelle und zukunftsweisende Entwicklungen aufgegriffen. Im Herausgeber Günter Schiepek ist es gelungen, für die einzelnen Themenbereiche international führende Experten zur Mitarbeit zu gewinnen, wodurch ein hohes fachliches Niveau, Aktualität und gute Verständlichkeit gleichermaßen gewährleistet sind.

Günter Schiepek Univ.-Prof. Dr., Institut für Synergetik und Psychotherapieforschung, Paracelsus Medizinische Privatuniversität, Salzburg

1;Cover;1 2;Inhalt;16 3;Überblick;24 3.1;1 Die neurowissenschaftliche Erforschung der Psychotherapie;24 3.1.1;1.1 Einführung: Ansatzpunkte für eine Neurowissenschaft der Psychotherapie;24 3.1.2;1.2 Stimulationsparadigmen in der funktionellen Bildgebung;26 3.1.3;1.3 Forschungsfelder;27 3.1.4;1.4 Outcome-Studien: Die neurobiologischen Effekte von Psychotherapie;30 3.1.5;1.5 Prozessforschung;46 4;Messmethoden;58 4.1;2 Magnetresonanztomographie (MRT): Physikalische Grundlagen, Auswertung und Analyse;58 4.1.1;2.1 Einführung;58 4.1.2;2.2 Grundlagen der Magnetresonanztomographie (MRT);58 4.1.3;2.3 Funktionelle MRT;60 4.1.4;2.4 Auswertung der funktionellen MRT;62 4.1.5;2.5 MRT-Diffusionsbildgebung;64 4.1.6;2.6 MR-Spektroskopie;67 4.1.7;2.7 Aktueller technischer Stand und Ausblick;70 4.2;3 Positronenemissionstomographie (PET), Einzelphotonen-Emissionstomographie(SPECT) und Nahinfrarot-Spektroskopie (NIRS) in der funktionellen Bildgebung des Gehirns;72 4.2.1;3.1 Einführung;72 4.2.2;3.2 Physiologische Grundlagen der zerebralen Bildgebung;72 4.2.3;3.3 Nahinfrarot-Spektroskopie (NIRS);73 4.2.4;3.4 Einzelphotonen-Emissionstomographie (SPECT) und Positronenemissionstomographie (PET);74 4.2.5;3.5 Messung des regionalen zerebralen Blutflusses (rCBF);77 4.2.6;3.6 Messung des Glukosemetabolismus mit der PET;78 4.2.7;3.7 Neurotransmittersysteme in PET und SPECT;78 4.2.8;3.8 PET-Aktivierungsstudien;79 4.2.9;3.9 Datenanalyse von Aktivierungsstudien;80 4.2.10;3.10 Datenanalysestrategien;80 4.3;4 Elektroenzephalographie (EEG) und EEG-fMRT-Kombination;84 4.3.1;4.1 Einführung;84 4.3.2;4.2 Ereigniskorrelierte Potenziale (EKP);84 4.3.3;4.3 Lokalisation von zugrunde liegenden Generatoren;86 4.3.4;4.4 Elektroenzephalographische Oszillationen;86 4.3.5;4.5 EEG in der Psychiatrie;87 4.3.6;4.6 Kombination von EEG und funktioneller Magnetresonanztomographie;90 4.3.7;4.7 Zusammenfassung und Ausblick;96 5;Molekulare Neurobiologie von Gehirn, Immun- und Endokrinsystem;96 5.1;5 Zelluläre und molekulare Mechanismen neuronaler Plastizität bei Lern- und Gedächtnisvorgängen;96 5.1.1;5.1 Einführung;96 5.1.2;5.2 Neuronale Plastizität;96 5.1.3;5.3 Biochemische Abläufe, die zur Langzeitpotenzierung (LTP) führen;97 5.1.4;5.4 Neurotrophine und LTP;99 5.1.5;5.5 Konsolidierung: Vom Kurz- zum Langzeitgedächtnis;101 5.1.6;5.6 Funktionelle Veränderungen führen zu strukturellen Anpassungen;102 5.1.7;5.7 Synaptic Tagging;102 5.1.8;5.8 Langzeitdepression (LTD) und Vergessen;103 5.1.9;5.9 Zelluläre Mechanismen des Erinnerns;104 5.1.10;5.10 Neurogenese und Lernen;106 5.1.11;5.11 Ausblick;106 5.2;6 Die Neuentstehung von Nervenzellen im erwachsenen Gehirn;109 5.2.1;6.1 Einführung;109 5.2.2;6.2 Die neurogenen Bereiche des adulten Gehirns;109 5.2.3;6.3 Dysfunktionen der adulten Neurogenese und die Ätiologie psychischer Erkrankungen;111 5.2.4;6.4 Zusammenfassung und Ausblick;115 5.3;7 Neuroimmunologie der Psychotherapie;118 5.3.1;7.1 Einführung;118 5.3.2;7.2 Physiologische Grundlagen;118 5.3.3;7.3 Psychoneuroimmunologie und Psychotherapie;119 5.3.4;7.4 Kritischer Ausblick;134 5.4;8 Psychoneuroendokrinologie;140 5.4.1;8.1 Einführung;140 5.4.2;8.2 Grundlagen;140 5.4.3;8.3 Vom Hormonhaushalt zur Psyche;144 5.4.4;8.4 Von der Psyche zum Hormonhaushalt;146 5.4.5;8.5 Implikationen für die Psychotherapie;150 6;Das Gehirn als komplexes System;156 6.1;9 Das Gehirn - ein komplexes, sich selbst organisierendes System;156 6.1.1;9.1 Einführung: Eine Bestandsaufnahme;156 6.1.2;9.2 Die große Herausforderung;157 6.1.3;9.3 Die funktionelle Organisation der Großhirnrinde;158 6.1.4;9.4 Die Großhirnrinde als Vermittler des Phasenübergangs vom Materiellen zum Geistigen;159 6.1.5;9.5 Das Bindungsproblem;160 6.1.6;9.6 Die Struktur von Repräsentationen;160 6.1.7;9.7 Synchronisation als Signatur von Beziehungen;161 6.1.8;9.8 Das Bindungsproblem und klinische Implikationen;162 6.1.9;9.9 Schlussfolgerung und Ausblick;163 6.2;10 Systemtheorie und Dynamic Causal Modelling;165 6.2.1;10.1 Einführung: Segregation und Inte