Optimierung der Diagnostik

Merck-Symposium der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie Mainz, 18.-20. Januar 1973

Optimierung der Diagnostik

Merck-Symposium der Deutschen Gesellschaft für Klinische Chemie Mainz, 18.-20. Januar 1973

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Meine sehr verehrten Kollegimien und Kollegen! Wenn wir uns die "Optimierung der Diagnostik" als Ziel gesetzt haben, meinen wir nicht nur eine Verbesserung in der Diagnostik an sich, sondern in erster Linie einen verbesserten Nutzen diagnostischer Ergebnisse fUr die gesamte arztliche Tatigkeit, d. h. fUr Prophylaxe, Therapie und Rehabi litation. Der Patient will gesund werden oder wenigstens so gut wie maglich mit seiner Krankheit leben. Eine noch so genaue Bezeichnung seiner Krank heit allein nutzt ihm nichts. Die Diagnose hat ihr Ziel verfehlt, wenn sie lediglich den Patienten als Diabetiker, Herz-oder Niereninsuffizienten, Ubergewichtigen, Leukamiker oder Asthmatiker bezeichnet. Die Diagnostik soll erkennen lassen, wie der Patient zu seiner Krankheit gekommen ist und was diese Krankheit fUr den Patienten bedeutet. Nicht das jetzige Ergebnis, sondern die Prozesse, die dazu gefiihrt haben, sind zu analysieren; warum, wann und wo Regelprozesse gestort wurden oder versagt haben. Die Diagno stik soll maglichst auf molekular-biologischer Ebene die individuellen Vari anten der Lebensprozesse erkennen lassen. Das Resultat soll nicht die Krankheitsbezeichnung, sondern der Behandlungsplan sein. Vergleichen wir die Klinische Chemie von heute mit diesen uns allen be kannten Forderungen, so mUssen wir feststellen, daB die Klinische Chemie Uber weite Strecken nur phanomenologische Informationen liefert, uns nur Uber Spuren abgelaufener Prozesse, nicht jedoch Uber den zugrundeliegenden KrankheitsprozeB selbst informiert. Der Blutzuckerspiegel z. B. laBt nicht erkennen, worin die Storung der Blutzuckerregulation im Einzelnen liegt. Genauso wenig kann die Verteilung der Blut-EiweiB-Fraktionen im Elektro pherogramm erklaren, wie eine beobachtete Umverteilung zustandekommt.

Wie läßt sich der Beitrag der Klinischen Chemie zur Diagnostik optimieren?
Anregungen des Klinikers
Anregungen des Klinischen Chemikers
Diskussion
Wahl des Untersuchungsspektrums
Aus der Sicht der Inneren Medizin
Aus der Sicht der operativen Fächer
Aus der Sicht der Klinischen Chemie
Aus der Sicht der Pädiatrie
Screening-Programm für die Blutgerinnung
Diskussion
Voraussetzungen zur Ermittlung zuverlässiger Laboratoriumsergebnisse
Auswirkungen des Ernährungszustands
Auswirkungen diagnostischer Maßnahmen
Auswirkungen operativer Eingriffe
Diskussion
Medikamentöse Nebenwirkungen durch Interferenz mit geregelten biologischen Systemen
Beeinflussung klinisch-chemischer Meßergebnisse durch Arzneimittel
Diskussion
Auswirkungen der Probenahme auf klinischchemische Untersuchungsergebnisse
Vorteile einer zeitlichen Standardisierung des Analysenprogramms
Diskussion
Grundlagen zur Verbesserung der Interpretation von Analysenergebnissen
Spezifität von Analysenmethoden
Diskussion
Diagnostische Signifikanz optimierter Enzymaktivitätsbestimmungen
Diskussion
Präzisierung von Normalwertbereichen
Diskussion
Befundmustererkennung
Prognostischer Wert von Laboratoriumsmustern
Diskussion
Zusammenfassung.
ISBN 978-3-540-06462-6
Artikelnummer 9783540064626
Medientyp Buch
Copyrightjahr 1973
Verlag Springer, Berlin
Umfang XVI, 276 Seiten
Abbildungen XVI, 276 S. 1 Abb.
Sprache Deutsch