Physiologie und Pathophysiologie der Atmung

Physiologie und Pathophysiologie der Atmung

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Die Pathophysiologie der Atmung fand nur langsam und mit Miihe Eingang in das arztliche Denken. Sie ist fiir den "klinisch" denkenden Arzt mit einer schweren Hypothek belastet, namlich mit Abstraktion und Mathematik, sie irritiert diejenigen, denen nur das Konkrete und Palpable etwas sagt. Wenn der Physiologe von Alveolen spricht, so verbindet er mit demselben Wort nicht das gleiche wie der Anatom, er denkt weniger an eine bestimmte histologische Struktur, sondern an den Ort des Gasaustausches. Der respiratorische Totraum ist fUr ihn nicht einfach das Volumen der Atemwege, sondern er stellt einen rein funktionellen Begriff dar, dessen Volumen allerdings in engen Beziehungen zu dem der Luftwege steht. Die alveolare Ventilation ist fUr den Pathophysiologen nicht einfach die Beliiftung bestimmter Lungenteile im anatomischen Sinne, sondern eine mathematische Abstraktion, die sich aus einem ausgeschiedenen Gasvolumen und einer Anderung der Gaskonzentration wahrend der Ausscheidung ergibt. Der anscheinend rein anatomische Begriff der Alveolarmembran enthalt fiir den Physiologen einen dynamischen Faktor, namlich die Kontaktzeit des durch die Alveolarcapillaren flieBenden Elutes mit der Alveolarluft. Will sich der Arzt mit der Pathophysiologie der Atmung - das gleiche gilt iibrigens auch fUr den Kreislauf - beschaftigen, so muB er sich ein mathematisches Denken aneignen, das wahrend seiner klinischen Ausbildung gar nicht geschult wurde. Unser heutiges arztliches Denken wird immer noch von der Morphologie dominiert, obwohl bereits VIRCHOW eine pathologische Physiologie bei der Entwicklung der Cellularpathologie beriicksichtigte, was aber unter dem Eindruck der groBen Erfolge der pathologischen Anatomie zu wenig beachtet wurde.

Historische Einführung
A. Die normale Physiologie der Atmung
I. Die Lungenatmung
II. Das Blut als Träger der Atemgase
III. Der Übergang der Atemgase aus den Alveolen ins Blut
IV. Die Steuerung der Atmung
V. Die Gewebeatmung
VI. Die Cyanose
VII. Die Dyspnoe
B. Untersuchungsmethoden der Lungenfunktion
I. Spirometrie
II. Nichtspirometrische Methoden zur Untersuchung der Lungenatmung
III. Untersuchung der Blutgase
IV. Kombinierte und zusätzliche Methoden
V. Der Arbeitsversuch
VI. Technik des Herzkatheterismus, Berechnungen und Normalwerte
C. Pathophysiologic der Atmung
I. Synthese von Spirometrie und Blutgasanalyse
II. Die Klassifikation der Lungeninsuffizienz
III. Die Einteilung der Lungenfunktionsstörungen
IV. Die Einteilung der verschiedenen Formen der pulmonalen Hypertonie
D. Die Klinik der Lungeninsuffizienz
I. Das chronische Cor pulmonale
II. Eigentliche Lungenerkrankungen
III. Beeinflussung der Atmung durch bestimmte Zustände des Körpers
IV. Sauerstoffmangel und Höhenatmung
V. Atmung und Sport
E. Anhang: Formeln, Korrekturfaktoren, Reagentien, Tabellen
Literatur nach Sachgebieten geordnet.
ISBN 978-3-642-87857-2
Artikelnummer 9783642878572
Medientyp Buch
Auflage 2. Aufl.
Copyrightjahr 2012
Verlag Springer, Berlin
Umfang VIII, 396 Seiten
Abbildungen VIII, 396 S.
Sprache Deutsch