Psychisch krank in Deutschland

Plädoyer für ein zeitgemäßes Versorgungssystem

Psychisch krank in Deutschland

Plädoyer für ein zeitgemäßes Versorgungssystem

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Das vorliegende Buch befasst sich mit den vielschichtigen Problemen im Versorgungssystem für psychisch kranke Menschen. Ihnen und ihren Angehörigen ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen, das ist das Ziel der Psychiatrie-Enquête von 1975 und der seit 2009 in Deutschland gültigen UN-Behindertenrechtskonvention. Doch geriet das Ziel in Konflikt mit dem fragmentierten Versorgungssystem in Deutschland, das zunehmend von Gewinnstreben und Sparzwängen bestimmt wird. Was ist aus den Reformen seit 1975 geworden? Was bringen die aktuellen Reformen? Erfahrungsberichte von Therapeuten und von Personen mit eigener Erfahrung als Nutzer der Psychiatrie veranschaulichen die Analyse. Mit einem Geleitwort von Peter Masuch, Präsident des Bundessozialgerichts.

Prof. Dr. Heinrich Kunze, Mediziner und Soziologe, ist langjähriges Vorstandsmitglied der Aktion Psychisch Kranke e.V. Zu seinen beruflichen Erfahrungen zählen Klinikleitung, Trägerverwaltung sowie Tätigkeiten in Einrichtungen und ambulanten Diensten auch außerhalb von Kliniken.

1;Deckblatt;1 2;Titelseite;4 3;Impressum;5 4;Inhalt;6 5;Geleitwort;10 6;Danke;12 7;Einführung - Wozu dieses Buch?;14 8;1 Psychiatrie-Enquête 1975 - Von der Anstalts- zur Gemeindepsychiatrie;18 8.1;1.1 Die historische Bedeutung;19 8.2;1.2 Das Bündnis zwischen Fachwelt und Politik;20 8.3;1.3 Die Verspätung der Psychiatriereform in Deutschland;21 8.4;1.4 Wirkungen der Enquête;23 8.5;1.5 Rückblick: Die psychiatrische Anstalt als Zentrum der Versorgung;25 8.6;1.6 Integration statt Ausgrenzung;27 8.7;1.7 Was uns heute beschäftigt;32 8.8;1.8 Personenzentrierter Ansatz - Kritik der »therapeutischen Kette«;34 9;2 Fragmentierung der psychiatrischen Versorgung - und Lösungen?;39 9.1;2.1 Entstehung und Folgen der Fragmentierung;39 9.2;2.2 Ökonomie und Zielhierarchien;44 9.3;2.3 Systemsteuerung nach dem St.-Florian-Prinzip;48 9.4;2.4 Der Populationsbezug - vom statischen zum dynamischen Konzept von Versorgung;51 9.5;2.5 Lösungen - Zielorientiert;52 9.5.1;2.5.1 Die Arbeitsebene und eine Lerngeschichte;52 9.5.2;2.5.2 Paradigmenwechsel;54 9.5.3;2.5.3 Lösungen auf der Ebene von Organisationen;57 9.5.4;2.5.4 Lösungen: Leistungsrecht integrieren;59 9.5.5;2.5.5 Steuerung der Versorgung;64 9.5.6;2.5.6 Maßregelvollzug, Gefängnisse und Obdachlosigkeit - »End-Stationen« oder »Neustart« nach gescheiterter Behandlung in der Allgemeinpsychiatrie?;65 9.6;2.6 Außerhalb der Psychiatrie: Versorgung von psychisch kranken Menschen;69 9.7;2.7 Populationsbasierte Versorgungsverpflichtung und Versorgungsforschung;71 10;3 Kranken(haus)behandlung;75 10.1;3.1 Orientierung für historisch gewachsene Unterscheidungen;76 10.1.1;3.1.1 Verwerfungen in der ambulanten psychiatrisch-psychotherapeutischen Versorgung;77 10.2;3.2 Zwei Berichte: eine Behandlung im Krankenhaus und eine Behandlung ohne Krankenhausbett;81 10.2.1;3.2.1 Familien- und Gemeindeorientierung - Psychotherapie und mehr in einer Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie;81 10.2.2;3.2.2 Krise ohne Klinik - Wichtige Weichenstellung gelingt auch ohne Bett im Krankenhaus;82 10.3;3.3 Versorgungs- und Qualitätsziele für die Krankenhausbehandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen;85 10.4;3.4 Von der alten Psych-PV lernen;93 10.5;3.5 Entwicklung eines neuen Entgeltsystems: anfangs begrüßt - inzwischen einmütig abgelehnt;97 10.6;3.6 Die Ziele des BMG und der Selbstverwaltungspartner sind nicht transparent;99 10.7;3.7 Politische Steuerung: Lernt das »lernende System«?;102 10.8;3.8 Modellkliniken als Akteure im »lernenden System«;104 10.9;3.9 Budgetsteuerung - statt Festpreise;106 10.10;3.10 Paradigmenwechsel im Gesundheitswesen: Gewinne statt Daseinsvorsorge;110 11;4 Gemeindepsychosomatik: »Ökumenische Praxis« mit der Gemeindepsychiatrie;113 11.1;4.1 »Ökumenische Praxis« oder »Psychiatrie light«?;113 11.2;4.2 Gemeindepsychosomatik: Der angestrebte Weg zu einer regionalen psychosomatischen Versorgung;116 11.2.1;4.2.1 Kulturhistorische Einleitung;116 11.2.2;4.2.2 Standortbestimmung der Psychosomatischen Medizin in Deutschland;118 11.2.3;4.2.3 Beschreibung der psychosomatischen Versorgung in der Region Ravensburg-Bodensee;120 11.2.4;4.2.4 Diskussion und Ausblick;129 12;5 Teilhabe: Rehabilitation und Eingliederung in Wohnen und Arbeiten;133 12.1;5.1 Ein Fallbeispiel zur Einstimmung;133 12.2;5.2 Teilhabereform: Mit welchem Nutzen für wen?;135 12.3;5.3 Realität: Unzureichende Teilhabe, insbesondere durch Armut;138 12.4;5.4 Vom statischen zum dynamischen Konzept von Behinderung;143 12.5;5.5 Reformen - Wer treibt sie praktisch voran?;146 12.6;5.6 Arbeit und Beschäftigung als zentraler Bereich von Teilhabe;155 12.7;5.7 Sozialraum: Differenzierung nach Zielgruppen und Leistungsbereichen zusammenführen;159 12.8;5.8 Umsetzung der Teilhabereform;162 13;6 Pflege - für Menschen mit Demenz und schweren Depressionen;164 13.1;6.1 Angehörige organisieren Pflege: Acht separierte Dienste kooperieren nicht;165 13.2;6.2 Hilfen zum Erhalt der Würde bis zum Lebensende;167 13.3;6.3 Beispiele für Alternativen zur Heimversorgung;170 13
ISBN 9783170259973
Artikelnummer 9783170259973
Medientyp E-Book - ePUB
Copyrightjahr 2015
Verlag Kohlhammer Verlag
Umfang 226 Seiten
Sprache Deutsch
Kopierschutz Digitales Wasserzeichen