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Seit einiger Zeit hat die Psychoonkologie an AttraktiviUit gewonnen. Ihre Dienste werden vielfach angefordert, zunehmend auch als Beratung der Lebensprobleme von Menschen, deren medizinische Behandlung abgeschlossen oder ausgeschopft ist. Die Medizin hat verstanden, wie notig es ist, den Kranken nicht nur "am", sondem auch "im" Leben zu halten. So fUhlen sich nach langerem Katakombendasein die Psychoonkologen mehr beachtet und haben Aufwind. Politiker, Arzte und Selbsthil fegruppen haben sich nach langerem Zogem entschlossen, die Psychoonkologen zur Kenntnis zu nehmen. Wenngleich vordergrundig auf diese Weise viel erreicht ist, flillt bei einer Bestandsaufnahme dennoch auf, daB von Zufriedenheit nicht die Rede sein kann. Denn nach wie vor sind Arzte fassungslos, wenn ein Patient die Chemotherapie abbricht; nach wie vor werden Psychoonkologen - erstaunlicherweise vorerst immer noch nur Psychologen - als Storenfriede erlebt, und sie selbst suchen nach groBerer medizinischer Kompetenz. Da eine einfache Heilung des Krebses nicht in Aussicht ist, stellen die verlangerten Oberlebenszeiten aIle Beteiligten vor ganz neue Probleme, z. B. objektive Informa tion tiber Krankheit mit einer dadurch dauerhaft veranderten seelischen oder sozialen Realitat zu verbinden.

A. Psychosoziale Onkologie
I. Grundsatzprobleme
Die gegenwärtige Lage der Psychoonkologie
Grundlegende Aspekte zum Konzept der Lebensqualität
Der Stand der Forschung zur sogenannten prämorbiden Krebspersönlichkeit
II. Methoden zur Erfassung von Lebensqualität und Krankheitsverarbeitung
Forschungsinstrumente zur Erfassung der Lebensqualität bei Krebs - ein Überblick
Erfahrungen mit einem freien Gespräch mit Krebspatientinnen und -patienten: Das Freiburger Inventar zur Bewältigung einer chronischen Krankheit (FIBECK)
Erfahrungen mit dem Kieler Interview zur subjektiven Situation (KISS)
Erfahrungen mit dem Freiburger Fragebogen zur Krankheitsverarbeitung (FKV)
Erfahrungen mit den Berner Bewältigungsformen (BEFO)
III. Aktuelle Forschungsergebnisse zu Lebensqualität und Krankheitsverarbeitung
Wohlbefinden durch Krankheitsbewältigung? Untersuchungen zur "Effektivität"von Bewältigungsverhalten bei Krebspatienten
Sinnfindung bei brustkrebserkrankten Frauen
Paarbeziehung und Krankheitsverarbeitung bei Hodenkarzinompatienten jenseits der Fünf jahresheilung
Psychische Belastung unter Knochenmarktransplantation: Hat soziale Unterstützung Pufferwirkung?
Bewältigungsprozesse bei Krebserkrankungen am Beispiel des Ovarialkarzinoms
Zur Lebensqualität von Krebspatienten im Verlauf der chirurgischen Akutbehandlung
Kommunikationsstörung nach Laryngektomie
IV. Behandlungskonzepte und die Situation der Helfer
Aktuelle Trends bei der Schmerzbekämpfung in der Onkologie
Psychologische Hilfen zur Verarbeitung von Chemotherapie und Strahlenbehandlung
Das psychosoziale Betreuungsangebot in der pädiatrischen Onkologie
Die Last der Helfer in der Onkologie
Heilpraktiker und Krebs - Subjektive Krankheitskonzepte undTherapeutik nichtapprobierter Heilkundiger
V. Zukunftsperspektiven
Psychoonkologische Forschung - Was hat sie für den Umgang mit Krebskranken gebracht?
Desiderate an die künftige psychoonkologische Forschung
B. Forschungsstrategien in der medizinischen Psychologie
Hermeneutik in der Psychologie
Hermeneutik und Psychologie
C. Rezensionen
Aids, Sexualität und Gesellschaft - Der HIV-Komplex im Spiegel deutschsprachiger Fach- und Sachbuchproduktion
D. Historische Seiten
Die Schicksalsgefühle.
ISBN 978-3-540-51519-7
Artikelnummer 9783540515197
Medientyp Buch
Copyrightjahr 1989
Verlag Springer, Berlin
Umfang XVII, 355 Seiten
Abbildungen XVII, 355 S. 5 Abb.
Sprache Deutsch