‚Seine Sprache war fremd, niemand verstand seine Rede.‘

Indirekte Sprachzeugnisse im Alten Orient

‚Seine Sprache war fremd, niemand verstand seine Rede.‘

Indirekte Sprachzeugnisse im Alten Orient

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Das biblische Buch Genesis verband die Sprachenvielfalt mit dem frevelhaften Turmbau in der Stadt Babylon im Zweistromland. Diese Erzählung erinnert an die Mehrsprachigkeit, die zu allen Zeiten im antiken Mesopotamien herrschte: Babylonisch, Assyrisch, Sumerisch, Aramäisch, Hurritisch, Elamisch, Hethitisch, Phönizisch und manche weiteren Sprachen wurden dort gesprochen und geschrieben. Die altorientalischen Texte sind direkte Zeugnisse jener Sprachen, deren Grammatik und Lexikon aus ihnen mehr oder weniger wieder gewonnen werden kann; doch es gibt auch indirekte Zeugnisse, nämlich Erwähnungen dieser Sprachen in eben diesen Texten. Die Abhandlung bespricht wichtige Kontexte, in denen Sprachen in den Keilschrifttexten genannt werden: die Entstehung der Sprachen in mesopotamischer Vorstellung, Sprachbeherrschung als Zeichen des gebildeten Herrschers, Sprachbeherrschung als Ausdruck von Schreiberbildung, Dolmetschen und die Unübersetzbarkeit fremder Sprachen, Mehrsprachigkeit im Imperium sowie Sprache als ethnisches Charakteristikum.

Reihe Sitzungsberichte der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig. Philologisch- historische Klasse
Band 143.5
ISBN 978-3-7776-3544-6
Medientyp Buch - Kartoniert
Auflage 1.
Copyrightjahr 2024
Verlag S. Hirzel Verlag
Umfang 29 Seiten
Format 14,8 x 21,0 cm
Sprache Deutsch