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Wer die Sozialpsychiatrie als ein eigensUindiges und losgelostes Fach ansieht, tragt dazu bei, daB der verbleibende Bereich der Psychiatrie als unsozial bezeichnet wird. Diese einseitige Polari sierung, die dem psychisch Kranken eher schadet als niitzt, gehort hoffentlich zu den verganglichen Modeerscheinungen unserer Zeit. Die Sozialpsychiatrie ist nach wie vor fester Bestandteil des Kembereichs der Psychiatrie, lediglich die soziale Perspektive wird etwas starker berucksichtigt als die iibrigen psychiatrischen Teilgebiete. Wiirden wir die somato-und psychotherapeutischen Erklarungs-und Behandlungsmoglichkeiten bei der Begegnung mit psychisch Kranken vemachlassigen zugunsten einer einseitig begrenzten Sozialperspektive, so wiirden wir unseren wissen schaftlich gewachsenen Boden zum Schaden der uns anvertrau ten psychisch kranken Menschen verlassen. Nicht einseitige Pola risierung sondem nur sinnvolle Integration der vielfaltigen und interessanten Teilbereiche unseres Faches kann zur angemesse nen Gewichtung der einzelnen Perspektiven fUhren, die dann im richtigen Mischungsverhaltnis gebiindelt dem individuellen psy chiatrisch Kranken als Hilfe angeboten werden sollten. Prof. Dr. J. K. Wing, der in der Fachwelt als einer der hervorra gendsten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Sozialpsychiatrie gilt, ist die Integration dieses Teilbereichs in das Gesamtgebaude der Psychiatrie in seinem Buch beispielhaft gelungen. Aus einer Fiille von Konzepten und Theorien stellt er diejenigen vor, die den starksten EinfluB auf die Psychiatrie genommen haben. Un beirrbar diskutiert er empirisch gewonnene, zufallskritisch iiber prufte Grundlagen, die allein iiber das Schicksal einer Idee, einer Theorie oder einer Ideologie im psychiatrischen Feld entschei den.

1 Was versteht man unter Geisteskrankheiten ?
1.1 Geisteskrankheit als gesellschaftliches Phänomen
1.2 Wissenschaftliche Untersuchung sozialer Probleme
1.3 HistorizismusundmoderneVerhaltenswissenschaft
1.4 Entstehung einer wissenschaftlichen Medizin
2 Modelle in der Medizin
2.1 Das wissenschaftliche Krankheitskonzept
2.2 Definition und Benennung von Syndromen
2.3 Theorien normaler Funktionen: Dimensionen und Kategorien von Krankheiten
2.4 Das Konzept der Behinderung: Ein anderes medizinisches Modell
2.5 Gesundheitsbegriff
2.6 Leib-Seele-Problem
2.7 Psychische Gesundheit
2.8 Einschätzung der Therapie
2.9 Soziale Behandlungsverfahren
2.10 Psychologische Behandlungsverfahren
2.11 Vor- und Nachteile der Krankheitstheorien
3 Die Hierarchie der psychiatrischen Krankheiten
3.1 Psychose und Neurose
3.2 Prinzipien der Klassifikation
3.3 Affektive Psychosen
3.4 Suizid und Suizidversuch
3.5 Angst-und Zwangsneurosen
3.6 Persönlichkeitsstörungen
3.7 Hysterie
3.8 Häufigkeit von Geisteskrankheiten
3.9 Probleme der Stadtbevölkerung
3.10 Geisteskrankheit im 20. Jahrhundert
4 Schizophrenie
4.1 Wie man ein diagnostisches Etikett nicht verwenden sollte
4.2 Entwicklung des Schizophreniekonzepts
4.3 Syndrome der Schizophrenie
4.4 Beweismaterial für eine Krankheitstheorie
4.5 Soziale Aktivierung Schizophrener und Wirksamkeit sozialtherapeutischer Maßnahmen
4.6 Stellungnahme der Angehörigen
4.7 Schizophrenie und Verrücktheit
5 Alternativen und Ergänzungen zu medizinischen Modellen
5.1 Terminologie
5.2 Soziale Norm und Deviation
5.3 Die neue Kriminologie
5.4 Geisteskrankheit als soziale Abweichung
5.5 Das Modell der Familienkonstellation
5.6 Medizinischerund soziologischer Expansionismus
6Psychiatrie und politische Dissidenten
6.1 Die Sichtweise der westlichen Welt
6.2 Verbrechen gegen den Staat
6.3 Das Konzept der Schizophrenie
6.4 EzraPound
6.5 Knut Hamsun
6.6 Schores Medwedew
6.7 NataljaGorbanewskaja
6.8 Leonid Pljuschtsch
6.9 Fragen der Vorgehensweise
6.10 Psychiatrie und die sowjetische Bürokratie
7 Versorgungsdienstefiirpsychisch Kranke
7.1 Gesundheitsdienste und Politik
7.2 Versorgungsdienste in Großbritannien
7.3 Versorgungsdienste in der UdSSR
7.4 Versorgungsdienste in den USA
7.5 Entwicklung psychiatrischer Versorgungsdienste in der Bundesrepublik Deutschland (P. Hartwich)
7.6 Vergleich der Systeme
7.7 Bedarf und Prioritäten
7.8 Vorsorge ist besser als Heilung
7.9 Berufliche Rollen der Fachleute
7.10 Die Zukunft psychiatrischer Versorgungsdienste
7.11 Die Frage der Verantwortlichkeit
7.12 Strafrechtliche Verantwortlichkeit in der Bundesrepublik Deutschland (P. Hartwich)
7.13 Zwangseinweisung in der Bundesrepublik Deutschland (P. Hartwich)
8 Traditionen in der Medizin
9 Literatur
10 Sachverzeichnis.
ISBN 978-3-540-11022-4
Artikelnummer 9783540110224
Medientyp Buch
Copyrightjahr 1982
Verlag Springer, Berlin
Umfang XIV, 296 Seiten
Abbildungen XIV, 296 S.
Sprache Deutsch