Tatverleugnung und Strafrestaussetzung.

Ein Beitrag zur Praxis der Kriminalprognose.

Tatverleugnung und Strafrestaussetzung.

Ein Beitrag zur Praxis der Kriminalprognose.

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Der Autor widmet sich der Frage, welche Auswirkungen eine Tatverleugnung auf die Verhaltensvorhersage im Sinne des
57 Abs. 1 S. 1 Nr. 2 StGB hat. In einer ersten, von rechtlichen Vorgaben unabhängigen Betrachtung wird die kriminalprognostische Aussagekraft einer Tatverleugnung untersucht, was gleichzeitig Anlass für eine Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Prognosepraxis ist. Deren Grundprobleme und Beurteilungsgrenzen werden herausgearbeitet und Lösungsvorschlägen zugeführt, die insbesondere die notwendige Harmonisierung von Standardisierung und Individualisierung betreffen. Es resultieren allgemein nutzbare Prognosevorgaben, zugleich wird deutlich, dass weder eine Tatverleugnung, noch irgendein anderer Einzelumstand als solcher eine Einschätzung künftiger Gefährlichkeit vorzugeben vermag.
Bei einer zusätzlichen Berücksichtigung rechtlicher Anweisungen für die Entlassungsprognose erweist sich das Verhältnis von Rechts- und Erfahrungswissenschaft als ausgleichsfähiges Nebeneinander mit wechselseitigem Nutzen. So regt die Prognostik beispielsweise eine Präzisierung der Rechtskraftwirkung an, um objektiven und von vornherein vorhersehbaren Verbesserungen der Beurteilungsmöglichkeiten durch Zeitablauf Rechnung zu tragen; Überlegungen zum Zweifelssatz wiederum tragen zur Eingrenzung des Erkenntnisproblems bei Prognosen bei. Auch liefert Rechtsdogmatik prognostisches Wissen bis hin zu verfassungsrechtlichen Vorgaben, von denen auch moderne Prognostik in überraschender Weise zu profitieren vermag.

1;Vorwort;6 2;Inhaltsverzeichnis;8 3;Einleitung;14 4;Kapitel 1: Bestimmung und Eingrenzung des Problems der Tatverleugnung;23 4.1;A. Anknüpfung an Kriminalprognosen;23 4.2;B. Beschränkung auf den Zusammenhang mit Kriminalprognosen;26 4.3;C. Das Untersuchungsprogramm für das Leugnungsproblem;28 5;Kapitel 2: Das Problem der Tatverleugnung in der Erfahrungswissenschaft;30 5.1;A. Methodische Vorgaben zum Umgang mit der Tatverleugnung;30 5.1.1;I. Ausgangspunkt;30 5.1.2;II. Statistische Prognosen;31 5.1.3;III. Intuitive Prognosen;34 5.1.4;IV. Klinische Prognosen;35 5.1.5;V. Schlussfolgerungen aus der Methodenbetrachtung;37 5.2;B. Umgang mit der Tatverleugnung in der Prognosepraxis;38 5.2.1;I. HCR-20;38 5.2.1.1;1. Grundlagen zum HCR-20-Schema;38 5.2.1.2;2. Tatverleugnung und Items des HCR-20 zu seelischen Auffälligkeiten;39 5.2.1.3;3. Tatverleugnung und "Psychopathy nach Hare";40 5.2.1.4;4. Tatverleugnung und weitere Items des HCR-20-Schemas;44 5.2.1.5;5. Fazit zum Umgang mit dem Ableugnen beim HCR-20-Schema;46 5.2.2;II. SVR-20;49 5.2.3;III. Die Ansätze von Rasch und Nedopil;52 5.2.4;IV. Der Ansatz von Dittmann;57 5.2.5;V. Der Ansatz von Dahle;59 5.2.6;VI. Der Ansatz von Rehder;63 5.2.7;VII. Der Ansatz von Urbaniok;64 5.2.8;VIII. Der Ansatz von Göppinger, Bock und Maschke;67 5.2.8.1;1. Die Arbeitsweise der MIVEA;67 5.2.8.2;2. Die Vorgaben der MIVEA;68 5.2.8.3;3. Der Umgang mit dem Ableugnen bei der MIVEA;71 5.2.9;IX. Weitere Vorgaben für Kriminalprognosen;73 5.2.10;X. Tatsächlicher Umgang mit dem Ableugnen in der Gutachtenpraxis;77 5.3;C. Folgerungen aus der Prognosepraxis für das Leugnungsproblem;78 5.4;D. Folgerungen aus dem Leugnungsproblem für die Prognosepraxis;82 5.4.1;I. Fehlen eines prognosebestimmenden Einzelfaktors;82 5.4.2;II. Einschätzbarkeit menschlichen Verhaltens;84 5.4.3;III. Kontrolle des prognostischen Denkvorgangs;87 5.4.3.1;1. Grenzen des Erfahrungswissens;87 5.4.3.2;2. Fehlende Eignung des Syllogismus;90 5.4.3.3;3. Idealtypen als Beitrag zur logischen Kontrolle;93 5.4.4;IV. Feststellbarkeit des prognostisch Relevanten;100 5.4.4.1;1. Notwendigkeit der Erfassung innerer Haltungen und Vorgänge;100 5.4.4.2;2. Schwierigkeiten mit der Erfassung innerer Haltungen und Vorgänge;103 5.4.4.3;3. Diskrepanzen von prognostischer Relevanz und Objektivierbarkeit;104 5.4.4.4;4. Möglichkeiten der Feststellung des prognostisch Relevanten;106 5.4.5;V. Erkenntnisziel strafrechtlicher Entlassungsprognosen;109 5.4.5.1;1. Die gängige Deutung der prognostischen Aufgabe;109 5.4.5.2;2. Aussagen über die Wahrscheinlichkeit künftiger Straffälligkeit;111 5.4.5.3;3. Versuch einer Vereinfachung der prognostischen Aufgabe;113 5.5;E. Allgemeine Empfehlungen für den Umgang mit Prognosekriterien;122 5.5.1;I. Notwendigkeit einer Individualisierung;122 5.5.2;II. Orientierung an methodischen Vorgaben;125 5.5.3;III. Anforderungen an methodische Vorgaben;132 5.5.3.1;1. Anforderungen an die Herleitung;132 5.5.3.2;2. Anforderungen an die Beurteilungsgrundlage;134 5.5.3.3;3. Anforderungen an Einzelkriterien;135 5.5.3.4;4. Anforderungen an die Integration von Einzelkriterien;139 5.5.4;IV. Beachtung der Grenzen methodischer Vorgaben;144 5.5.5;V. Wissenschaftlichkeit außerhalb methodischer Vorgaben;147 5.5.5.1;1. Anerkennung von Subjektivismen;147 5.5.5.2;2. Notwendigkeit der Kontrolle von Subjektivismen;149 5.5.5.3;3. Mittel zur Kontrolle von Subjektivismen;151 5.5.5.4;4. Erarbeiten eines Ableitungszusammenhangs;152 5.6;F. Empfehlungen für den Umgang mit der Tatverleugnung;154 5.6.1;I. Denklogische Betrachtungsebenen des Ableugnens;154 5.6.2;II. Ableugnen im Kontext der prognostischen Beurteilungsgrundlage;159 5.6.3;III. Differenzierung von innerer und äußerer Haltung;163 5.6.4;IV. Differenzierung von Können und Wollen;166 5.6.5;V. Ausstrahlungswirkung vorangegangener Prognosen;169 5.6.6;VI. Ausgewählte Ableitungszusammenhänge von Ableugnen und Prognoseergebnis;170 5.6.6.1;1. Tatverleugnung als Beurteilungshindernis;170 5.6.6.2;2. Zur kriminalprognostischen
ISBN 9783428523207
Artikelnummer 9783428523207
Medientyp E-Book - PDF
Copyrightjahr 2010
Verlag Duncker & Humblot GmbH
Umfang 324 Seiten
Sprache Deutsch
Kopierschutz Digitales Wasserzeichen