Über Weckamine

Pervitin und Benzedrin

Über Weckamine

Pervitin und Benzedrin

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ihrer Verletzung eine organische Psychose durchgemacht hatten, gerieten nach der Pervitin Injektion erneut in einen Ausnahmezustand mit Verkennung der Situation, illusionaren Um deutungen und angstlich paranoiden Symptomen; dabei sollen die Patienten deutlich bewuBt seinsgetriibt gewesen sein und delirante Erlebnisse gehabt haben. - Andere Patienten zeigten wieder eine Verstarkung der neurologischen Symptomatik, die "traumatischen und post encephalitischen Choreatiker" darunter besonders eindrucksvoll; wieder andere gerieten in einen ratlos-dysphorischen Erregungszustand mit "dranghaftem" Hin-und Herlaufen. Die Schilderung ist allerdings stichwortartig und reiht die summarisch angefiihrten Sym ptome nur nebeneinander auf, ohne daB ihre wechselseitigen Beeinflussungen deutlich willden. Die nachfolgende Auslegung ist so einschienig auf das vegetative System und die Lokalisation im Stammhirn ausgerichtet, daB die Autoren nur zu der sehr allgemeinen Meinung kommen, es handele sich urn "Fehlsteuerungen" des ergotropen und trophotropen Regulationsprinzips. Diese Erfahrungen von der Gefahrlichkeit der Pervitin-Behandlung beim Vor liegen eines organischen Hirnschadens durfen jedoch in ihrer Bedeutung nicht uberschatzt werden. Schon die in Amerika in groBerem Umfang betriebene Weckamin-Behandlung des Parkinsonismus spricht gegen eine so allgemeine Gefahrlichkeit. Auch haben wir selbst verschiedentliche Behandlungsversuche mit Pervitin bei organischen Hirnstorungen, insbesondere solchen mit im Vorder grund stehendem Antriebsmangel hirnorganischer, jedoch im einzelnen unter schiedlicher Genese vorgenommen und hierbei teils gute Erfolge gesehen, ahnlich wie RIS bei seinem Einzelfall, der nun schon uber lange Zeit 20-25 Tabletten Pervitin taglich bekommt; teils war ein positiver Erfolg nur fluchtig oder blieb ganz aus. Irgendwie bedrohliche Zustande sahen wir bislang jedoch dabei nicht auftreten. e) Zusammenfassung.

Erstes Kapitel Historisches
a) Das Kat
b) Die Entdeckung der Phenylalkylamine Pervitin und Benzedrin
Zweites Kapitel Körperliche Wirkungen
1. Kreislauf
2. Nieren
3. Atmung
4. Obere Luftwege und Bronchien
5. Darm
6. Magen
7. Weitere Wirkungen auf Organe mit glatter Muskulatur
8. Blut
9. Stoffwechsel
10. Sexualität
11. Sinnesorgane
12. Wirkung auf das Zentralnervensystem
Drittes Kapitel Psychische Wirkungen
1. Schlaf und Ermüdung
2. Hemmung und Steuerungsfähigkeit
3. Antrieb
Viertes Kapitel Intoxikationserscheinungen
a) Letaldosis
b) Tödliche und schwere Vergiftungsfälle
c) Choreatisches Syndrom
d) Vorherige Hirnerkrankungen
e) Zusammenfassung
Fünftes Kapitel Pervitin-Sucht
a) Kasuistische Literatur
b) Quantitative Bedeutung
c) Eigene Kasuistik
d) Zusammenfassung
Sechstes Kapitel Pervitin-Psychosen
1. Kasuistik
2. Charakterologische und andere Vorbedingungen
3. Forensische Bedeutung der Weckamine
4. Symptomatologie der Pervitin-Psychosen
Siebentes Kapitel Die Entziehung
a) Schlafsucht
b) Antriebsverminderung
c) Appetitsteigerung und andere Erscheinungen
d) Übergangsphase
Achtes Kapitel Amphetamin-(Benzedrin-)Sucht und -Psychosen im Ausland
a) Allgemeine Stellungnahmen zur Sucht- bzw. Psychosegefahr
b) Kasuistische Beispiele
c) Zusammenfassung
Neuntes Kapitel Außermedizinische Verwendung der Weckamine und das Problem der Leistungssteigerung
Literatur.
ISBN 978-3-540-01831-5
Artikelnummer 9783540018315
Medientyp Buch
Copyrightjahr 1954
Verlag Springer, Berlin
Umfang VIII, 144 Seiten
Abbildungen VIII, 144 S.
Sprache Deutsch