Im deutschsprachigen Raum hat man erst verhältnismäßig spät begonnen, sich mit den Verletzungen und Erkrankungen des Schultergelenkes näher zu befassen. Es besteht somit gegenüber anderen großen Gelenken ein gewisser Aufholbedarf. Da sich am Schultergelenk die Beschwerden selten am Ort der Läsion äußern, sondern meist in andere Regionen ausstrahlen, ist die Diagnostik besonders schwierig. Noch bis vor wenigen Jahren wurden daher die verschiedensten Schmerzzustände an der Schulter unter wenig aussagekräftige Überbegriffe wie Periarthropathia humeroscapularis, oder nach frischem Trauma unter Schulterprellung, subsumiert. Durch intensive Auseinan dersetzung mit diesem Gelenk, vor allem aber mit Hilfe der technischen Möglichkeiten der letzten Jahre, wie Sonographie, Computertomographie, Arthroskopie und zum Teil auch Kernspintomographie, konnten diese Begriffe entfächert, und in viele einzelne Krankheitsbilder zerlegt werden. Besond~rs zu erwähnen sind in diesem Zusammenhang die Erkrankungen und Verletzungen im subacromialen Raum mit dem Formenkreis der Rotatorenmanschette. Aufbauend auf diesen neuen diagnostischen Möglichkeiten konnten bereits bekannte therapeutische Verfahren gezielter eingesetzt, bzw. auch die Entwicklung neuer operativer Methoden ermöglicht werden. An der Universitätsklinik für Unfallchirurgie Innsbruck beschäftigt man sich nun schon seit etwa 5 Jahren sehr intensiv mit der Diagnostik und Therapie des Schulterge lenkes. Es war daher naheliegend, die kompetentesten Fachleute auf dem Gebiet der Schulterchirurgie aus dem In- und Ausland, sowie aus Übersee zu einem Symposium nach Innsbruck einzuladen. Im Rahmen dieser Veranstaltung, welche am 9. und 10.

I. Anatomie, Pathophysiologie, Biomechanik

Deskriptive und funktionelle Anatomie
Pathologisch-anatomische Grundlagen von Verletzungen und Erkrankungen der Rotatorenmanschette und der langen Bicepssehne
Pathologisch-anatomische Grundlagen der Instabilität des Schultergelenkes
Elektromyographisch-dynamische Untersuchungen über die musculären Stabilisatoren am Schultergelenk
II. Diagnostik - Bildgebende Verfahren
Klinische Untersuchung
Arthrographie der Schulter
Sonographie der Schulter
Doppelkontrast-Computertomographie der Schulter
Schulterarthroskopie
Die Wertigkeit der einzelnen bildgebenden Verfahren bei verschiedenen Schulterverletzungen
III. Rotatorenmanschette
Symptomatologie einzelner Krankheitsbilder der Schulter - Differentialdiagnostische Aspekte
Diagnostik und Therapie der Tendinosis calcarea
Diagnostik und Therapie der Frozen shoulder
Die Diagnose des Impingementsyndroms
Die konservative und operative Behandlung des Impingementsyndroms
Indikation zu konservativer und operativer Behandlung der Rotatorenmanschettenruptur
Möglichkeiten der Rekonstruktion bei Rotatorenmanschettenläsionen und Rupturen der langen Bicepssehne
Möglichkeiten der Defektdeckung bei ausgedehnten Rotatorenmanschettenrupturen
Behandlung von großen Rotatorenmanschettendefekten
Die Operation nach Apoil und Dautry - Technik und Ergebnisse
Therapeutische Möglichkeiten der Arthroskopie im Subakromialraum
Langzeitergebnisse nach operierter Rotatorenmanschettenruptur
Klinische, sonographische, arthrographische, dynamometrische und elektromyographische Nachuntersuchungsergebnisse nach Rotatorenmanschettenrekonstruktion
IV. Instabilität
Prognose der Erstluxation
Die differenzierte Therapie der rezidivierenden und habituellenSchulterluxation
Die Operation nach Bankart - eine modifizierte Reinsertionstechnik
Die rezidivierende Subluxation - Diagnostik und Therapie
Arthroskopische Staple-Methode
Die hintere Schulterluxation Erstluxation - Veraltete Luxation
Die Therapie der hinteren Schulterluxation
Die multidirektionale Instabilität des Schultergelenkes - Diagnostik und Therapie
V. Frakturen des Humeruskopfes
Klassifikation der Humeruskopffrakturen
Konservative-operative Therapie der Humeruskopffrakturen
Fraktur des Tuberculum majus - Konservative-Operative Therapie
Frakturen des Humeruskopfes - Indikation zur primären Alloarthroplastik
Arthrodese des Schultergelenkes - Indikation und Technik.