Zur Geschichte der Apothekenvisitation von den Anfängen bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der Rheinprovinz
Zur Geschichte der Apothekenvisitation von den Anfängen bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges in Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der Rheinprovinz
Seit den Mitte des 13. Jahrhunderts von Friedrich II. (1194–1250) für das Königreich beider Sizilien erlassenen Constitutiones von Melfi begleitete die Apothekenvisitation den Apothekenalltag bis heute und bestätigte die Doppeldeutigkeit des lateinischen Begriffs ‘Visitatio’ (Besuch oder Heimsuchung) für so manchen Apotheker immer wieder schmerzlich. Die vorliegende Studie stellt die Entwicklung dieser Besichtigungen von den Anfängen im Mittelmeerraum über die Ausbreitung in deutschsprachigen Gebieten bis hin zu den als vorbildlich geltenden Regulierungen Preußens dar, die anhand von zahlreichen Archivalien der ‘Rheinprovinz’ untersucht werden konnten. Auf diese Weise entstand eine umfangreiche, mosaikartige Darstellung der Visitationsgeschichte in Deutschland, die intensiv auf das nicht zuletzt der föderalen Aufsplitterung geschuldete, oftmals sehr heterogene Gestaltungsgeschehen eingeht. Berührt werden beispielsweise Einzelheiten zur Apotheken- und Visitationsgesetzgebung sowie zu Aufsichtsbehörden und Visitationsfrequenz. Hinzu kommen Beobachtungen zur Entwicklung der praktischen Revisionsdurchführung und der inbegriffenen vielfältigen Kontrollen. Die einzelnen Schritte des Verfahrens, wie etwa die Prüfung der Ordnungsmäßigkeit der Gründungsvoraussetzungen, der Befähigung des Apothekenleiters und seines Personals sowie der Ausbildungsqualität von Lehrlingen oder Praktikanten werden detailliert aufgezeigt. Gegenständliche Kontrollen wie die der vorhandenen Apothekenräume, Gerätschaften, Fachliteratur und Dokumentation sowie die äußerst wichtigen Überprüfungen von Identität und Qualität der Arzneimittelvorräte bilden ebenfalls einen Untersuchungsschwerpunkt. Auch die Lebensbilder gestalterisch orientierter Revisoren samt ihrer Reformvorstellungen nehmen in der vorliegenden Monographie einen großen Raum ein. Mit der Kapitulation des Deutschen Reiches zum Ende des Zweiten Weltkrieges, die auch den Untergang des zuletzt das Apothekenvisitationswesen in Deutschland dominierenden Preußens bedeutete, schließt die Studie.
"So facettenreich und spannend Rolf Dieter Horstmanns Untersuchung der Apothekenvisitation im deutschsprachigen Raum vom Mittelalter bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs gelungen ist, so vielfältig ist auch die interessierte Leserschaft, die man dem Werk verdientermaßen nur wünschen kann: Pharmaziehistoriker, Medizinhistoriker, Sozial- und Rechtswissenschaftler, Lokalhistoriker, Regionalhistoriker, Apotheker und andere Apothekenmitarbeiter, Ärzte und - nicht zu vergessen - Pharmazieräte."
A.Mendel, Brackenheim, Pharmaziehistorische Bibliographie 2018
Rolf Dieter Horstmann
Band | 111 |
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ISBN | 978-3-8047-3717-4 |
Medientyp | Buch - Kartoniert |
Auflage | 1. |
Copyrightjahr | 2017 |
Verlag | Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart |
Umfang | V, 381 Seiten |
Abbildungen | 20 s/w Abb., 16 farb. Abb. |
Format | 14,8 x 21,0 cm |
Sprache | Deutsch |